02.02.2009, 16:44 Uhr

Biogas-Forschung: Reststoff-Biogasanlage mit 30 Prozent höherem Gasertrag

Dresden - Forscher des Fraunhofer-Instituts für Keramische Technologien und Systeme IKTS in Dresden haben mit mehreren kleinen und mittelständischen Unternehmen nach eigenen Angaben erstmals eine Biogasanlage entwickelt, die gänzlich ohne lebensmitteltaugliche Rohstoffe auskommt. "In unserer Pilotanlage verwenden wir ausschließlich Reststoffe aus der Landwirtschaft, etwa Maisstroh, also die Maispflanze ohne Kolben. Wir erzeugen damit 30 Prozent mehr Biogas als in herkömmlichen Anlagen", so Dr. Michael Stelter, Abteilungsleiter am IKTS. Bisher ist es nach Angaben der Forscher in Biogasanlagen lediglich möglich, einen gewissen Anteil an Reststoffen zu verarbeiten, da sich diese meist schlechter in Biogas umwandeln ließen als etwa reines Getreide oder Mais.

Ein weiterer Vorteil der Anlage liege in der Verweilzeit der sog. Silage, die um 50 bis 70 Prozent reduziert werden könne. Üblicherweise gäre die Biomasse 80 Tage im Fermenter, durch eine geeignete Vorbehandlung dauere dies in der neuen Anlage nur noch etwa 30 Tage.

Zur Verstromung des Biogases haben setzten die Forscher ein Hochtemperaturbrennstoffzelle ein, die die einen elektrischen Wirkungsgrad von 40 bis 55 Prozent aufweist. Bislang wurde nach Angaben der Forscher eine Pilotanlage mit 1,5 Kilowatt elektrischer Leistung – ausreichend für den Bedarf eines Einfamilienhauses, realisiert. Auf der Hannover-Messe vom 20. bis 24. April stellen die Forscher das Konzept der Anlage vor (Halle 13, Stand E20) vor. In den folgenden Projektphasen wollen die Wissenschaftler die Biogasanlage mit den Industriepartnern schrittweise auf zwei Megawatt hochskalieren.

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