29.04.2015, 16:15 Uhr

Neue Offshore-Windparks in Nord- und Ostsee liefern ersten Strom

Düsseldorf / Karlsruhe – Die Offshore-Windenergie ist wichtiger Bestandteil der Energiewende in Deutschland. Immer mehr Projekte werden realisiert. Am heutigen Tag melden gleich zwei Versorger, dass ihre Windparks auf See erstmals Strom in das deutsche Netz einspeisen.

Es handelt sich um den Nordsee-Windpark Amrumbank West von E.ON und um den Ostsee-Windpark EnBW Offshore Windpark Baltic 2. Insgesamt sollen in den beiden Projekten nach Fertigstellung insgesamt 160 Offshore-Windturbinen stehen, die zusammen rechnerisch genug Strom für weit über 600.000 Haushalte erzeugen können.

EnBW hat bei Baltic 2 bereits 60 von 80 Turbinen installiert

Der EnBW Offshore Windpark Baltic 2 hat am vergangenen Wochenende die erste Kilowattstunde (kWh) Strom erzeugt und ins Netz eingespeist. Mittlerweile sind acht Anlagen am Netz. Der Windpark entsteht gegenwärtig 32 Kilometer nördlich der Ostseeinsel Rügen gebaut. Aktuell sind 60 von insgesamt 80 Windenergieanlagen installiert. Auch die interne Parkverkabelung ist abgeschlossen. Nachdem der zuständige Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz das erste der beiden 150-Kilovolt-Seekabel und die erforderliche Technik auf der Windparkplattform in den Probebetrieb überführt hat, können die Windkraftanlagen nun sukzessive an das Netz gehen. Am Ende wird der Windpark mit seinen 80 Windkraftanlagen eine Gesamtleistung von 288 Megawatt haben. EnBW rechnet mit 1,2 Milliarden kWh Offshore-Windstrom pro Jahr. EnBW Baltic 1 war der erste kommerzielle Offshore-Windpark Deutschlands und wurde 2011 in Betrieb genommen. EnBW ist im Offshore-Bereich mit einem Projektportfolio von insgesamt rund 1.900 MW nach eigenen Angaben die Nr. 1 in Deutschland.

E.ON betreut Amrumbank West von Servicestation auf Helgoland aus

Auch E.ON meldet einen Erfolg vom Offshore-Projekt Amrumbank West. Auch dieser Windpark 37 km westlich der Nordseeinsel Amrum produziert nun elektrische Energie. Der Strom fließt von der ersten installierten 3,6-MW-Turbine über Umspannwerk und Konverterplattform auf See durch die knapp 85 Kilometer langen Seekabel nahe Büsum in Schleswig-Holstein an das Festland. Amrumbank West hat laut E.ON weitere wichtige Meilensteine erreicht. Alle 80 Fundamente sind installiert und das Servicegebäude auf Helgoland wurde bezogen. Zur Steuerung von Windpark und Umspannwerk verfügt das Gebäude über 35 Büroarbeitsplätze, ein Teilelager sowie einen angeschlossenen Hangar für Hubschrauber. Ende Februar hat zudem das E.ON-Projekt Humber Gateway Ende Februar den ersten Strom in das britische Netz eingespeist hat. Der britische Offshore-Windpark entsteht östlich von England etwa acht Kilometer vor der Küste von Holderness, East Riding of Yorkshire.

Eckhardt Rümmler, CEO der Einheit für erneuerbare Energie im E.ON-Konzern, erklärte: "Mit der parallelen Entwicklung von Großprojekten in unterschiedlichen Staaten meistern wir eine große Herausforderung und festigen unsere Position als ein führendes Unternehmen der Branche. Durch die Synergien und Erfahrungen aus beiden Projekten bringen wir die Wirtschaftlichkeit dieser Technologie weiter voran."

Quelle: IWR Online
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