20.10.2015, 08:43 Uhr

Elektromobilität: Lade-Netzwerk "intercharge" wächst in Europa

Berlin - Die Berliner Hubject GmbH vergrößert ihr Ladenetzwerk intercharge um mehrere hundert Ladestationen in weiteren europäischen Zielmärkten. Über Partnerfirmen werden so demnächst sechs weitere Märkte in Europa an das Netzwerk angeschlossen.

Die Ladepunkte der nordeuropäischen Partner Fortum, Grønn Kontakt, Virta und Cleancharge, die Schweizer Unternehmen Swisscom und Energie Service Biel sowie der französische Betreiber Freshmile sind ab sofort über die Hubject-Plattform vernetzt.

Ziel: Fahrer von Elektroautos kommen europaweit mit einem Vertrag aus

Mehr als 190 Unternehmen setzen bereits auf die Echtzeit-Vernetzung ihrer Stationen sowie einen kundenfreundlichen Zugang für Elektroautofahrer mittels Smartphone-App, RFID-Karte, NFC oder Plug & Charge. Bis zum Jahresende sollen weitere europäische Märkte erschlossen werden.

Die Aktivitäten von Hubject und seinen Partnerunternehmen verfolgen das Ziel, dass Elektroautofahrer Ladestationen in ganz Europa einfach finden und mit nur einem Fahrstromvertrag nutzen. „Gemeinsam mit unseren Partnern setzen wir auf nachhaltige und damit skalierbare eRoaming-Lösungen“, so Thomas Daiber, Geschäftsführer der Hubject GmbH. „Die Kommunikation zwischen den verschiedenen Ladestationssystemen, der Hubject-Plattform und dem Smartphone des Elektroautofahrers erfolgt dabei vollautomatisiert. Dadurch können Transaktionskosten über die gesamte Wertschöpfungskette minimiert und neue digitale Lösungsangebote geschaffen werden. Wir freuen uns, dass durch unsere starken Partnerschaften das Laden von Elektrofahrzeugen über eRoaming nun auch in Nordeuropa, der Schweiz und Frankreich ein Stück einfacher wird.“

Nordeuropa: Fortum Charge & Drive, Virta., Grønn Kontakt und Cleancharge sind dabei

Europas Ladenetzwerk intercharge zeichnet sich laut Hubject durch die Diversität der Partner aus. Neben großen Energieversorgern und Automobilherstellern setzen auch Unternehmen aus dem Mittelstand, spezialisierte Servicekartenunternehmen und Startups auf intercharge.

"Fortum Charge & Drive" ist ein führendes cloud-basierendes Ladenetzwerk für Betreiber von Ladestationen. Charge & Drive betreibt außerdem eines der größten Ladenetzwerke in Norwegen, Schweden und Finnland. Das Netzwerk umfasst über 450 öffentliche und halböffentliche Ladestationen, welche über intercharge nutzbar sind. Unternehmen wie Nissan, Renault, BMW und McDonalds haben sich für eine Zusammenarbeit mit Charge & Drive entschieden.

Die finnische "Virta. Ltd" bietet eine cloud-basierte Serviceplattform sowie weitere Dienstleistungen im Bereich der Elektromobilität an. Virta. betreibt in Finnland ein Netzwerk von 100 AC- und DC-Ladestationen. Zudem nutzt das Schweizer Ladenetzwerk Swisscharge die Technologie von Virta u.a. mit einer mobilen App.

Das norwegische Unternehmen "Grønn Kontakt" betreibt ein überregionales Ladestationsnetzwerk, welches sich über ganz Norwegen erstreckt. Grønn Kontakt wurde 2009 von regionalen Energieversorgern gegründet. Bis heute sind 23 norwegische Strom- und Netzgesellschaften an Grønn Kontakt beteiligt. Das Unternehmen fokussiert sich auf öffentliche AC- und DC-Ladestationen, die zukünftig kundenfreundlich für Elektroautofahrer über intercharge nutzbar sind.

Auch der dänische Ladestationsbetreiber "Cleancharge" ist nun Teil des intercharge-Netzwerkes. Cleancharge bietet neben eRoaming-Ladevorgängen via intercharge auch die Direktbezahllösung intercharge direct an. Mit intercharge direct können auch Elektroautofahrer ohne Fahrstromvertrag mit gängigen Kreditkarten oder ihrem Paypal-Account Fahrstrom laden und diesen direkt an der Ladestation bezahlen.

Freshmile in Frankreich und Swisscom Managed Mobility in der Schweiz

Mit "Freshmile" schließt sich der erste französische Ladestationsbetreiber an das intercharge-Netzwerk an. Die meisten Ladestationen des unabhängigen Startups sind entlang der französisch-deutschen Grenzregion zu finden. Elektroautofahrern grenzüberschreitendes Laden zu ermöglichen ist daher ein grundlegender Service, welcher nun dank der Anbindung an das intercharge-Netzwerk durch Freshmile angeboten werden kann.

"Swisscom Managed Mobility" nutzt die intercharge-Services zum Eintritt in den Elektromobilitätsmarkt. Durch eine strategische Kooperation mit Hubject wird Swisscom Managed Mobility als intercharge-Partner zukünftig eigenständig weitere Partner im Schweizer und Liechtensteiner Markt gewinnen und so das intercharge-Netzwerk weiter ausbauen.

Durch die Nähe zu Frankreich und Deutschland ist das grenzüberschreitende Laden für den Energie Service Biel/Bienne (ESB) eine wichtige Anforderung an die betriebene Ladeinfrastruktur. Darum steht die erste Schweizer Ladesäule im intercharge-Netz in Biel. Darüber hinaus können Elektroautofahrer bei ihrem Zwischenstopp in Biel über intercharge direct auch ohne Fahrstromvertrag direkt an den Ladestationen kostenlos Energie aus Bieler Ökostrom tanken.

Quelle: IWR Online

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