21.04.2016, 08:00 Uhr

Studie: Moderne Wasserkraft-Anlagen gewährleisten Fischschutz

Düsseldorf - Moderne Wasserkraftanlagen gewährleisten einen zuverlässigen Fischschutz und können zur ökologischen Verbesserung der Gewässer in Nordrhein-Westfalen beitragen. Das zeigen die bisher vorliegenden Ergebnisse einer aktuellen Untersuchung vom NRW-Umweltministerium, die in Zusammenarbeit mit engagierten Wasserkraftbetreibern erarbeitet wurde.

Das Monitoring lieferte mit Hilfe moderner Analysemethoden Erkenntnisse zu den Mortalitätsraten von Fischen an Wasserkraftstandorten mit unterschiedlichen Technologien. Die Ergebnisse wurden in der vergangenen Woche auf einem Wasserkraft-Symposium in Oberhausen vorgestellt.

Moderne Wasserkraft vereinbar mit dem Populationsschutz

Philipp Hawlitzky, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Wasserkraftwerke NRW (AGW NRW) und der Interessengemeinschaft Wassernutzung NRW (IGW NRW), erklärte. „Die Wasserkraftbranche hat den Vorschlag des NRW-Umweltministeriums ausdrücklich begrüßt, die Standorte bei einem umfangreichen Monitoring auf einen effektiven Fischschutz hin zu überprüfen. Die Ergebnisse belegen dabei eindrücklich, dass moderne Technologien einen praktisch vollständigen Fischschutz an Wasserkraftanlagen gewährleisten können. Das zeigt: Die moderne Wasserkraft ist absolut vereinbar mit dem gesetzlichen Auftrag des Populationsschutzes.“

Wasserkraft-Branche entwickelt und verbessert Technologien

Die Stromerzeugung aus Wasserkraft ist wichtiger Bestandteil einer erfolgreichen Energiewende, so die NRW-Wasserkraft-Verbände. Um einen möglichst vollständigen Fischschutz zu ermöglichen und Schäden an der Fischfauna zu verhindern, hat die Wasserkraft-Branche in den letzten Jahren stetig neue Technologien entwickelt und verbessert sowie viele bestehende Standorte ökologisch modernisiert. Damit stehen nun verschiedene moderne Wasserkrafttechniken zur Verfügung, die möglicherweise noch vorhandene ökologische Defizite in den Kulturgewässern von NRW aufheben können.

Günstige ökologische Gewässer-Sanierung und klimafreundliche Energie

Für das Monitoring stellten mehrere Wasserkraft-Betreiber an drei Standorten ihre Anlagen zur Verfügung. Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, dass die technischen Schutzeinrichtungen die Fische vor dem Eindringen in die Turbine schützen und keine Versuchsfische durch die Anlagen zu Schaden gekommen sind.

Darüber hinaus können die Anlagenbetreiber der öffentlichen Hand enorme Kosten bei der Sanierung der Gewässer abnehmen, so AGW NRW und IGW NRW. Mit modernen Wasserkraftwerken könnten viele der über 13.000 Gewässerverbauungen in NRW auf private Kosten ökologisch saniert und gleichzeitig klimafreundliche Energie erzeugt werden. Alexander von Köckritz, Vorsitzender der AGW NRW, forderte daher: „Die an einigen Stellen bestehenden pauschalen Vorbehalte gegenüber der Wasserkraft müssen abgebaut und der Ausbau der Technologie im Sinne eines effektiven Klima- und Umweltschutzes vorangetrieben werden. NRW muss dabei endlich seine Potenziale nutzen.“

Quelle: IWR Online

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