16.01.2009, 11:28 Uhr

Licht und Schatten im Bioenergiemarkt 2008 - BBE veröffentlicht vorläufige Marktzahlen

Berlin - Nach vorläufigen Zahlen des Bundesverbandes BioEnergie e.V. (BBE) stieg der Anteil der Bioenergie in Deutschland am Endenergieverbrauch von 6,2% in 2007 auf 6,5% im Jahr 2008. Dabei ist die Stromproduktion aus biogenen Rohstoffen um 0,7 Prozentpunkte auf 4,6%, entsprechend 30% der gesamten erneuerbar erzeugten Strommenge gewachsen, so der BBE. Auch im Wärmemarkt sei ein Wachstum von 6,0% in 2007 auf insgesamt 6,7% der Wärmenachfrage erzielt worden. Dem stünden mit einem Minus von 22% jedoch drastische Rückgänge im Absatz biogener Kraftstoffe im Verkehrssektor entgegen. Ihr Marktanteil sei deutlich von rund 7,6% in 2007 auf nur noch 5,9% in 2008 zurückgegangen.

2008 wenig Bewegung beim Anlagenneubau

Aus Sicht des BBE-Vorstandsvorsitzenden Helmut Lamp, MdB, ist die Erhöhung der biogenen Stromproduktion trotz schwierigem Marktumfeld zwar erfreulich. Im Wesentlichen sei sie jedoch auf die volle Auslastung der zu Jahresbeginn 2008 bereits bestehenden Anlagen und nicht auf den Anlagenzubau 2008 zurückzuführen, der 2008 noch relativ verhalten ausgefallen sei. Vor dem Hintergrund des Anfang 2009 in Kraft getretenen neuen EEGs äußerte sich Lamp allerdings zuversichtlich, dass wieder deutlich mehr Anlagen errichtet werden.

Absatzkrise bei Holzpelletanlagen 2008 überwunden

Im Wärmemarkt hat sich der Holzpelletmarkt 2008 nach einem schwachen 2007er-Jahr wieder erholt. Holzpellets werden von den Verbrauchern zunehmend als echte Alternative im Wärmemarkt angenommen, so Lamp. Um so wichtiger sei es, das Budget des Marktanreizprogramms (MAP) im Bundeshaushalt auf die im Wärme-EEG vorgesehenen 500 Mio. Euro auszubauen. Zusätzliche Impulse verspreche sich die Branche zudem von dem seit 2009 gültigen Wärme-EEG, das verbindliche Mindestanteile erneuerbarer Wärme in Neubauten vorschreibt.

Biotreibstoffbranche unter aktuellen Randbedingungen nicht mehr wettbewerbsfähig

Angesichts der rückläufigen Entwicklung im biogenen Treibstoffmarkt forderte Lamp eine Aussetzung der in 2009 erneut erhöhten Steuersätze. Mit der kontinuierlichen Erhöhung der Teilsteuersätze seien Biodiesel und Pflanzenöle im Reinkraftstoffmarkt nicht mehr wettbewerbsfähig, das Marktvolumen im Beimischungsmarkt durch die technischen Vorgaben der Benzin- und Dieselnormen jedoch begrenzt. Mit Unverständnis reagierte Lamp auf das Beharren der Bundesregierung, an der vorgesehenen Steuererhöhung festzuhalten, obwohl ihr eigener Biokraftstoffbericht noch im November 2008 den ökonomischen Druck der Branche belegt und eine Unterkompensation von rund 6 – 10 ct/l festgestellt habe. So werde gerade in Zeiten der allgemeinen Rezession ein zukunftsträchtiger, mittelständischer Wirtschaftszweig, der noch vor wenigen Jahren mit staatlicher Subventionierung aufgebaut worden ist, endgültig dem Untergang geweiht und damit Tausende von Arbeitsplätzen im ländlichen Raum vernichtet, so Lamp weiter. Weiterhin fordert der BBE die Biokraftstoffquoten unbedingt auf dem bisherigen Zielniveau zu halten und keine Absenkung wie im derzeit vorliegenden Regierungsentwurf vorzunehmen. Anderenfalls drohe ein weiterer dramatischer Einbruch des heimischen Biokraftstoffmarktes, so der BEE.

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