10.02.2009, 14:46 Uhr

Intelligente Zähler stoppen Stromfresser

Frankfurt - Wer zu Hause Strom sparen will, braucht detaillierte und aktuelle Informationen zum Verbrauch, also mehr als nur die übliche Gesamtabrechnung im Jahr. Dies ist das Ergebnis eines Modellprojektes in der Zukunftswerkstatt T-City Friedrichshafen. Über 200 Haushalte sammeln hier seit einem knappen Jahr Erfahrungen mit dem Einsatz intelligenter Zähler. Wichtigstes Ergebnis sind Spareffekte und verändertes Verhalten durch stets aktuelle Verbrauchszahlen. So verfolgt der Arzt Dr. Germar Büngener bequem via Internet, wie sich die Verwendung verschiedenster Geräte im Haushalt und in seiner Arztpraxis auf den Verbrauch auswirkt.

Eine Kommunikationsbox von T Systems sammelt die Zählerdaten und überträgt sie via DSL. "Dabei haben wir sogar eine Tiefkühltruhe in einer Rumpelkammer entdeckt, die wir seit Jahren eigentlich nicht nutzen", freut sich Dr. Büngener. In der Mittagspause fährt er die sieben PC-Arbeitsplätze seiner Praxis bis auf den Server herunter und reduziert damit den Verbrauch um rund 60 Prozent. Den Erfolg der Sparmaßnahmen kontrolliert er dann zufrieden über sein iPhone. Mit dem hat er sogar schon unterwegs einmal nachgeschaut "was denn im Moment so läuft". "Gerade in Zeiten steigender Preise gewinnt Energieeffizienz an Bedeutung und wer seinen Stromverbrauch genau kennt, kann richtig Energie und damit Kosten sparen", berichtet Stefan Söchtig, Geschäftsführer der Technischen Werke Friedrichshafen (TWF), über die positiven Ergebnisse aus dem Modellversuch und ergänzt: "Damit bauen wir Deutschlands größtes Kraftwerk - die Energieeffizienz".

Dass gerade ein Stadtwerk wie die TWF gemeinsam mit der Telekom als erste die neue Technologie in der Praxis erprobt, ist für Söchtig kein Zufall: "Stadtwerke sind die "guten Nachbarn" der Bürger, die auch intelligente Lösungen zum Strom- und Gassparen anbieten und nicht nur immer mehr Strom verkaufen wollen." Lange dauert es wohl nicht mehr, bis die intelligenten Stromzähler generell verfügbar werden. Der Gesetzgeber schreibt ihre flächendeckende Installation in Neubauten und bei Sanierungen ab dem Jahr 2010 vor.

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