17.04.2009, 11:40 Uhr

Hannover-Messe: Münstersche Forscher stellen Batterien aus "Joghurt-Material" vor

Münster - Wissenschaftler vom Institut für Physikalische Chemie der Universität Münster um Prof. Dr. Martin Winter haben eine neue Batterie mit umweltfreundlicheren Inhaltsstoffen entwickelt, die auch in Lebensmitteln eingesetzt werden - zum Beispiel in Joghurt. Diese neue Entwicklung präsentieren die Forscher vom 20. bis zum 24. April 2009 auf dem weltweit bedeutendsten Technologieereignis, der Hannover-Messe, am Gemeinschaftsstand des Landes Nordrhein-Westfalen in Halle 13.

Ziel der münsterschen Forscher ist die Weiterentwicklung der herkömmlichen Batterietechnologie in automobiltaugliche Lithium-Groß-Batterien. "Die Inhaltsstoffe sind dabei der Schlüssel", betont Dr. Gerhard Hörpel, Experte für Batteriematerialentwicklung. Der Durchbruch für die Wissenschaftler bei ihrer Suche nach umweltfreundlicheren Materialien kam durch die völlig unkonventionelle Herangehensweise: Bei der Wahl der Inhaltsstoffe für die Batterien haben die Forscher Anleihen bei der Verarbeitung von Lebensmitteln gemacht. Sie ersetzen nun die herkömmlichen Binder aus fluorierten Kunststoffen, die die Elektrodenmaterialpulver auf den Stromableiterfolien fixieren, durch eine Zelluloseverbindung, die zum Beispiel auch in Joghurt für die richtige Konsistenz sorgt.

Die Vorteile des "Joghurt-Materials" in Batterien liegen auf der Hand: "Die Lithium-Ionen-Batterien können energieeffizienter hergestellt werden, sie produzieren dabei weniger Emissionen, und schließlich lassen sie sich später besser recyceln", sagt Hörpel. Die Batterien sollen durch ihren Einsatz in Elektroautos den Fahrkomfort verbessern, vor allem aber die Energieeffizienz und Klimafreundlichkeit steigern.

Weitere Meldungen und Informationen zum Thema


© IWR, 2009