02.10.2009, 18:52 Uhr

Bundesumweltministerium fördert Pilotprojekt zur Wärmegewinnung aus Abwasser

Berlin - Das Bundesumweltministerium stellt rund 240.000 Euro aus seinem Umweltinnovationsprogramm für ein gemeinsames Pilotprojekt der Emschergenossenschaft und der Stadtwerke Bochum GmbH (Nordrhein-Westfalen) zur Verfügung. Ziel des Projektes ist es nach BMU-Angaben, das Schwimmbad "Nordwestbad Bochum" künftig mit Wärme aus Abwasser zu beheizen. Dadurch werde die Energieeffizienz gesteigert und Ressourcen geschont. Abwasser sei überall und dauerhaft verfügbar und habe selbst in den Wintermonaten relativ hohe Temperaturen. Das enorme Wärmepotenzial fließe derzeit ungenutzt durch die Kanalisation.

Die Emschergenossenschaft ist seit 1899 als Flussgebietsmanager in der Region tätig. Sie kümmert sich unter anderem um Hochwasserschutz, Abwasserreinigung und um die Renaturierung offener Abwasserläufe. Derzeit baut das Unternehmen in Bochum einen neuen Mischwasserkanal. Das Nordwestbad wird durch die Stadtwerke Bochum mit Strom, Wasser und Wärme versorgt. Beide Unternehmen wollen nun die Wärme des Abwassers mit Hilfe eines 120 Meter langen Wärmetauschers, der in den neuen Kanal eingebaut wird, zurückgewinnen und zur Beheizung des Schwimmbades nutzen. Die Abwassertemperatur liegt selbst in den Wintermonaten noch bei rund 12 Grad Celsius.

Die notwendige Vorlauftemperatur von 50 bis 55 Grad wird mit Hilfe einer Wärmepumpe erreicht. Ein Blockheizkraftwerk erzeugt Strom für den Antrieb der Wärmepumpe und ebenfalls Wärme für die Trinkwassererhitzung. Damit auch in einem harten Winter niemand frieren muss, stehen zwei vorhandene Gasbrennwertkessel zur Deckung von Bedarfsspitzen bereit.

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