15.09.2009, 12:20 Uhr

„Biomasse-Aktionsplan NRW“: NRW-Landesregierung will Strom- und Wärmeproduktion aus Biomasse bis 2020 verdoppeln

Düsseldorf - Nordrhein-Westfalen setzt sich neue Ziele beim Ausbau der Bioenergie. Umweltminister Eckard Uhlenberg, Wirtschaftsministerin Christa Thoben, der Präsident des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes Franz-Josef Möllers sowie Markus Schmidt vom Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft Landesgruppe NRW haben jetzt den neuen Biomasseaktionsplan vorgestellt.

Die Landesregierung will die Strom- und Wärmeproduktion aus Biomasse bis zum Jahr 2020 von knapp 9 Mrd. kWh auf fast 18 Mrd. kWh verdoppeln. Damit könnten 20 Prozent des Strombedarfs und 10 Prozent des Wärmebedarfs der Privathaushalte Nordrhein-Westfalens abgedeckt werden. „Gerade im Bereich der Biomasse können wir in Nordrhein-Westfalen sowohl energie- als auch industriepolitisch noch einiges bewegen“, betonte Ministerin Thoben.

Über 60 Prozent der Ausbaupotenziale sollen aus Rest- und Abfallstoffen oder der Verbesserung von Wirkungsgraden gewonnen werden, um Konkurrenzen um den knappen Rohstoff zu minimieren. Ausbauziele für Biotreibstoffe setzt sich das Land nicht, da schon heute die hierfür erforderlichen Rohstoffe weitgehend importiert werden müssen.

"Biomasse muss daher mit hoher energetischer und volkswirtschaftlicher Effizienz eingesetzt werden. Das bedeutet konkret, die Biomasse erst stofflich zu verwerten, z.B. das Holz erst zu Möbeln zu verarbeiten und nach dieser Nutzungsphase über weitere Zwischennutzungen (Furnier oder Spanplatten) zuletzt die Reste einer energetischen Verwertung, d.h. die Erzeugung von Energie beispielsweise durch Verbrennung im Kraftwerk, zuzuführen", führte Ministerin Thoben aus.

Aus Sicht der Energiewirtschaft betonte Schmidt die Bedeutung von Planungssicherheit und langfristiger Rohstoffversorgung. „Mit dem Biomasseaktionsplan setzt die Landesregierung ein deutliches Signal für Energieproduzenten und Investoren“, erklärte Schmidt.

Als weitere Maßnahmen des Biomasseaktionsplanes stellte Minister Uhlenberg ein verbessertes Informationsangebot durch die EnergieAgentur.NRW und die Förderung eines Bioenergiemanagements auf Kreisebene in Aussicht.

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