28.10.2010, 09:53 Uhr

Verbund leidet unter schwachem Wasserjahr

Wien, Österreich – Die Verbund AG meldet für die Quartale 1-3/2010 ein rückläufiges Ergebnis. Das operative Geschäft verlief demnach im Quartal 3/2010 jedoch wieder stabiler. Das Operative Ergebnis liegt nach Unternehmensangaben nach drei Quartalen mit 625,6 Mio. € um 22,1 % unter dem Niveau des vergangenen Jahres. Die Umsatzerlöse sanken im Vergleich zu 2009 um 1,7 %. Der Anstieg der thermischen Erzeugung und die stabile Entwicklung der Spotmarktpreise wirkten nach Verbund-Angaben im Quartal 3/2010 leicht positiv und stabilisierten das operative Geschäft geringfügig. Durch negative Einmaleffekte im Finanzergebnis sei das Konzernergebnis in den Quartalen 1-3/2010 gegenüber dem Vorjahreswert um 39,5 % auf 334 Mio € gesunken. Die Durchführung der von den Aktionären Ende September beschlossenen Kapitalerhöhung sei jedoch vorbehaltlich der Entwicklung des Marktumfelds weiterhin für November 2010 geplant.

Insbesondere die unterdurchschnittliche Wasserführung der Flüsse habe in den Quartalen 1–3/2010 mit einem Erzeugungskoeffizienten von 0,97 um 3 % unter dem vieljährigen Durchschnitt und um 10 %-Punkte unter dem außergewöhnlich guten Wert des vergangenen Jahres gelegen. Der Rückgang bei der Stromerzeugung aus Wasserkraft sei jedoch durch den im August 2009 getätigten Erwerb bayerischer Innkraftwerke deutlich eingegrenzt worden. Auch die Erzeugung der Jahresspeicherkraftwerke habe sich aufgrund der wesentlich geringeren Zuflüsse gegenüber dem Vorjahr reduziert. In Summe sei die Stromerzeugung aus Wasserkraft im Vergleich zum vergangenen Jahr um 4,5 % von 21.472 GWh auf 20.513 GWh gesunken. Die thermische Erzeugung nahm laut Verbund im Vergleich zu 2009 um 95,5 % auf 2.962 GWh zu. Dieser Anstieg sei auch mit den VERBUND-Strombezugsrechten am POWEO-Kraftwerk Pont-sur-Sambre (Frankreich) zu erklären, welches Ende September 2009 in Betrieb gegangen war. Zudem hätten sich die Spotmarktpreise zuletzt stabil entwickelt, so dass das operative Geschäft im Quartal 3/2010 stabilisiert werden konnte.

Verbund will in naher Zukunft massiv in den Ausbau der Wasserkraftnutzung investieren, vor allem im Heimmarkt Österreich. Die geplante Kapitalerhöhung bringe zusätzliche Flexibilität bei der Umsetzung des langfristigen Investitionsplans. Unter der Annahme einer durchschnittlichen Wasserführung im Quartal 4/2010 sowie weiterhin stabiler Großhandelspreise erwartet das Unternehmen einen Rückgang im Operativen Ergebnis um maximal 25 % im Jahr 2010. Aufgrund negativer Einmaleffekte im Finanzergebnis nimmt Verbund aber die Ergebnisprognose für das Konzernergebnis 2010 zurück und ein erwartet einen Rückgang um rund 35 %. Die Dividende werde sich an einer Ausschüttungsquote von 45 bis 50 % orientieren.

Weitere Informationen und Meldungen zum Thema Wasserkraft:


© IWR, 2010