24.11.2010, 15:06 Uhr

Powering Europe - Zukunftsbericht über Stromnetze und Märkte in Europa

Berlin – Der Europäische Verband für Windenergie (EWEA) hat einen Bericht veröffentlicht, in dem die Vision eines neuen Stromversorgungssystems aufzeigt wird. In dem Bericht wird laut EWEA beschrieben, wie Erneuerbare Energien und steigende Mengen Windenergie in das Stromversorgungssystem integriert werden können. Der Bericht "Powering Europe" komme zu dem Ergebnis, dass es keine wesentlichen technischen Barrieren gebe. Vielmehr würden sich wirtschaftliche Vorteile ergeben, wenn große Mengen brennstoff- und verschmutzungsfreie Windenergie in Europas Stromnetz eingespeist werden. Der neue Bericht identifiziert die Infrastruktur und die Märkte als Schlüsselhindernisse bei der Einspeisung von großen Mengen Windenergie in Europas Stromversorgung, so die EWEA.

Um sicherzustellen, dass Windenergie aus Windparks im Meer und an Land zu den Stromverbrauchern gelange, brauche Europa ausgebaute, erneuerte und besser angeschlossene Netze sowie einen fairen und wirksamen Wettbewerb in einem europäischen Strombinnenmarkt. Die wirtschaftlichen Vorteile eines Binnenmarktes für Strom und einer besseren Infrastruktur seien hoch, jährlich könnten 1,5 Milliarden Euro Netzbetriebskosten eingespart werden.

Der wirtschaftliche Vorteil durch einen Zugang von 265 GW Windenergie zum europäischen Netz bis zum Jahr 2020 ermögliche, verglichen mit einer Stagnation bei Windenergie, Einsparungen von 41,7 Milliarden Euro an Stromkosten pro Jahr. Dies beinhalte einen "Merit-Order-Effekt"-Vorteil von 11 Euro für jede produzierte Megawatt-Stunde Strom (und nicht nur für Strom aus Windkraft), heißt es bei der EWEA weiter. Wenn die Strommärkte funktionierten, würden die Vorteile an die Stromkunden weitergegeben.

Der Bericht lege offen, dass Europas Stromproduktion künftig wesentlich mehr Flexibilität bieten muss, um Strom aus Wind- und Sonnenenergie aufzunehmen. Dänemark, Deutschland, Spanien, Irland und die Niederlande hätten bereits ihre Stromversorgungssysteme wesentlich flexibler gemacht, als in der Vergangenheit.

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