31.05.2011, 09:27 Uhr

Ethikkommission für raschen Atomausstieg

Berlin – Die Ethikkommission "Sichere Energieversorgung" hat der Bundeskanzlerin ihren Kommissionsbericht zur Energiewende übergeben. Danach sollen die Kernkraftwerke in Deutschland nur noch so lange laufen, bis risikoärmere Stromerzeugung ihre Leistung ersetzen kann. Die Ethikkommission ist davon überzeugt, dass sich der Ausstieg aus der Kernenergie innerhalb eines Jahrzehntes abschließen lässt. "Wir wollen, dass der Strom sicherer wird, aber auch bezahlbar bleibt", sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel bei der Entgegennahme des Berichts der Kommission. Der schrittweise Ausstieg aus der Nutzung der Kernenergie stelle eine außerordentliche Herausforderung für alle Beteiligten dar, heißt es darin. Zugleich ergebe sich jedoch eine Quelle neuer Chancen für die Mitwirkung der Bürgerinnen und Bürger an dezentralen Entscheidungen.

Der Ausstieg aus der Kernenergie sei möglich, weil risikoärmere Alternativen zur Verfügung stünden. Mit Stromerzeugung aus Wind, Sonne, Wasser, Geothermie, Biomasse verfüge Deutschland über genügend geeignete Alternativen zur Kernkraft. Allerdings kommt es künftig stärker noch als bisher auf effizientere Nutzung und höhere Produktivität bei der Energieerzeugung an. Schließlich könnten nicht zuletzt die Bürgerinnen und Bürger mit Veränderungen ihres Lebensstiles wichtige Beiträge leisten, so die Experten. Die Bundesregierung hat bereits angekündigt, dass die Kernkraft spätestens im Jahr 2022 aus dem deutschen Energiemix ausscheiden soll.


© IWR, 2011