Studie: Investitions-Bedingungen für Netze müssen sich verbessern
Berlin – In einem vom Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) in Auftrag gegebenen Gutachten kommt der Finanzanalyst NERA Economic Consulting zu dem Ergebnis, dass die Investitions-Bedingungen für Gas- und Stromnetze in Deutschland für eine erfolgreiche Energiewende attraktiver werden müssen.
"Für die beschlossene Energiewende in Deutschland sind massive Investitionen in Energienetze notwendig. Deshalb müssen die Investitions-Bedingungen für Gas- und Stromnetze attraktiver werden, um das notwendige Kapital aktivieren zu können. Deutschland liegt beim Eigenkapitalzins für Neuanlagen weit unter dem europäischen Durchschnitt. […] Dies sollte die Bundesnetzagentur bei der neuen Festlegung der Zinssätze für die Gasnetze im Herbst und später auch für die Stromnetze unbedingt berücksichtigen", sagte BDEW-Vorsitzende Hildegard Müller.
Laut dem Gutachten "Die kalkulatorischen Eigenkapitalzinssätze für Gasnetze in Deutschland" gewähren andere Regulierungsbehörden in Europa im Gasnetzbereich Nominalzinssätze von bis zu zwölf Prozent. Auch ein Vergleich mit der amerikanischen Regulierungspraxis zeige, dass dort Eigenkapitalzinssätze von durchschnittlich fast zwölf Prozent vom Regulierer festgelegt werden. Um Investitionen in Deutschland interessant zu machen, müsste nach Ermittlung von NERA in Deutschland ein vergleichbarer nominaler Eigenkapitalzins zumindest in Höhe von 11,6 Prozent festgelegt werden. Der aktuelle Nominalzins für Neuanlagen liege bei 9,29 Prozent.
© IWR, 2011