15.12.2011, 15:12 Uhr

KfW unterstützt Ostafrika beim Geothermie-Ausbau

Frankfurt - In Addis Abeba haben die KfW Entwicklungsbank und die Afrikanische Union einen Vertrag über einen Beitrag der KfW Entwicklungsbank für Geothermieprojekte in Ostafrika unterzeichnet. Der Vertrag markiert den Startschuss der Geothermie-Fazilität und umfasst einen Betrag von 50 Mio. Euro. Das Geld ist für Projekte in Ruanda, Kenia, Äthiopien, Uganda und Tansania gedacht und wird vom Bundesministerium für wirtschaftliche Entwicklung und Zusammenarbeit (BMZ) und der EU bereitgestellt. Die Fazilität soll das hohe finanzielle Fündigkeitsrisiko von Erkundungsbohrungen teilweise auffangen und Investoren für den Bau von Geothermiekraftwerken in Ostafrika gewinnen. Die Geothermie soll vor allem in Dürrezeiten die Stromversorgung stabilisieren, die in Ostafrika zu einen Großteil aus Wasserkraft erfolgt.

„Die Geothermie-Fazilität soll wesentlich dazu beitragen, die Stromversorgung in Ostafrika, insbesondere für die ärmere Bevölkerung und kleine und mittlere Unternehmen zu verbessern. Weiter führt der Ausbau der geothermischen Energiequellen zu einer emissionsfreien Stromgewinnung sowie zu geringeren Energiekosten", sagt Dr. Norbert Kloppenburg, Mitglied des Vorstands der KfW Bankengruppe. Die gemeinsam von der KfW Entwicklungsbank und der Afrikanischen Union entwickelte Geothermie-Fazilität sieht für geeignete staatliche und private Projektentwickler einen Zuschuss in Höhe von 40% der Kosten für die ersten Explorationsbohrungen vor. Darüber hinaus erhalten erfolgreiche Entwickler, die innerhalb von 18 Monaten die Finanzierung für weitere Phasen des Kraftwerksbaus sicherstellen, erstmals eine zusätzliche Erfolgsprämie.

Die Länder entlang des ostafrikanischen Grabenbruchs verfügen nach Angaben der KfW über ein geothermisches Potential von weit mehr als 7.000 MW. Die gesamte Stromerzeugungskapazität in Ostafrika belaufe sich dagegen auf ca. 4.000 MW. Am ostafrikanischen Graben sei es zudem relativ leicht, Erdwärme zu nutzen, da sich dort mehr als 200 Grad heißer Wasserdampf an vielen Stellen schon in 1000 Meter Tiefe findet. Trotz des großen Potentials, dem Interesse der Industrie und den grundsätzlich förderlichen Rahmenbedingungen seien die Ressourcen mit Ausnahme von Kenia noch weitestgehend unerkundet. Das liege in erster Linie daran, dass Probebohrungen in der Regel ca. 12 Mio. Euro kosten und die Erfolgswahrscheinlichkeit dieser ersten Bohrungen im internationalen Durchschnitt bei lediglich 70% liegt.


© IWR, 2011