BDEW fordert ganzheitliche Ausbaupläne für bessere Offshore-Anbindung
Berlin - Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), in dem u.a. Windpark- und Netzbetreiber engagiert sind, hat Vorschläge für einen besseren Ablauf der Planungen für die Offshore-Windenergie vorgelegt. Diese können nach Auffassung des Branchenverbandes zu einem deutlich effizienteren und strukturiertem Ausbau der für die energiepolitischen Ziele der Bundesregierung wichtigen Offshore-Windenergie führen. Zuletzt hatte es Warnrufe aufgrund von Problemen bei der Netzanbindung der Offshore-Windparks gegeben. U.a. hatte der Netzbetreiber Tennet im November 2011 in einem Schreiben an die Bundesregierung vor Engpässen bei der Anbindung neuer Windparks auf See gewarnt.
Netzanschluss von Windparks müsste früher starten können
Derzeit kann die Netzanbindung erst zu einem Zeitpunkt in Angriff genommen werden, zu dem die Planung des Offshore-Windparks weit fortgeschritten ist, so der BDEW. Damit sei die gesetzlich vorgeschriebene, rechtzeitige Fertigstellung der Netzanbindung zum Zeitpunkt der Inbetriebnahmefähigkeit des Offshore-Windparks nicht mehr sichergestellt. "Grundlage dieser besseren Planung sollte eine Änderung der gesetzlichen Rahmenbedingungen sein. Die Pflicht, Anschlussleitungen zu errichten, muss von den Terminplanungen einzelner Offshore-Windparks entkoppelt werden. Dafür müsste der bereits im Energiewirtschaftsgesetz vorgesehene Offshore-Netzplan eine längerfristig ausgelegte Planungsstruktur bekommen und somit eine ganzheitliche Ausbauplanung ermöglichen. Das Ergebnis wäre ein für alle Akteure verbindliches Planungsinstrument, das Terminierung, Kapazitätsauslegung und Reihenfolge für die Errichtung der Cluster-Anschlüsse klar regelt", erklärte Hildegard Müller, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. Schließlich müsse es auch gelingen, die Onshore-Aktivitäten mit den Offshore-Aktivitäten schlüssig aufeinander abzustimmen, so Müller. Dafür biete es sich an, den Planungszeitraum im Rahmen eines Zehn-Jahres-Netzplans für Offshore-Parks festzulegen.
Engpässe bei den Netzanschluss-Komponenten
Der BDEW-Vorschlag nimmt auf die von der Bundesnetzagentur (BNetzA) zur Konsultation vorgelegten Eckpunkte zur Bestimmung von Kriterien für die Genehmigung zur Errichtung von Offshore-Netzanbindungen Bezug. Allerdings könnten die dort skizzierten Vorschläge nach Auffassung der Energiewirtschaft das Problem nicht vollständig lösen, weil die Engpässe bei den Lieferanten bestehen bleiben. Der Branchenverband hält es für dringend erforderlich, dass verlässliche Grundlagen für eine zügige Planung bei Anlagenbetreibern, Netzbetreibern und Komponentenherstellern geschaffen werden. Netzbetreiber und Betreiber von Offshore-Windparks im BDEW sehen die Chance, dass so am Ende auch Komponentenherstellern Planungssicherheit gegeben werden kann. Mit den Vorschlägen werde eine Ausweitung der Fertigungskapazitäten in diesem Sektor planbarer.
Offshore-Windenergie
© IWR, 2012