16.04.2012, 16:33 Uhr

Flabeg Chef Axel Buchholz: Die Zukunft sehen wir in kombinierten solarthermischen Kraftwerken

Münster – In einem aktuellen IWR-Interview hat der Chef der Flabeg Holding GmbH, Axel Buchholz, die aktuelle Situation und die Perspektiven des Glasspezialisten für solarthermische Kraftwerke (CSP) beschrieben. Die Wurzeln des Unternehmens Flabeg liegen in der Glasfertigung. Mit dem Management –Buy-Out aus der Pilkington Gruppe Anfang der Jahrtausendwende hat Flabeg seine Kapazitäten in den drei Bereichen Auto, Technisches Glas und Solar deutlich ausgebaut. Buchholz: "Der Bereich Solar stellt für uns ein wichtiges Standbein dar, mit dem wir heute rund 50 Prozent unseres Umsatzes tätigen. In all unseren Unternehmensbereichen steht hier die Qualität der Ausgangsmaterialien im Vordergrund. Im Bereich Solar ist dies beispielsweise ein sehr eisenarmes Floatglas." Nur auf Basis eines sehr weißen Glases mit hoher Transmission wird durch Auftragen mehrerer Beschichtungen ein Reflexionswert von gegenwärtig 94,4 Prozent erreicht, erläutert Buchholz.

Solarthermische Kraftwerke trotz Photovoltaik-Preisverfall attraktiv

Durch den massiven Preisverfall bei den PV-Modulen kann die Photovoltaik bei Großprojekten mit den solarthermischen Kraftwerken (CSP) bereits konkurrieren. Der Flabeg-Chef sieht trotzdem die solarthermischen Kraftwerke wegen der Regelbarkeit im Vorteil. Buchholz: "Dem Ausbau von CSP Kraftwerken wird auch zukünftig eine wichtige Rolle zuteil. Das belegen u.a. neu ausgeschriebene Projekte in den Vereinigten Arabischen Emiraten oder Regierungspläne, wie beispielsweise in China, wo CSP bei der Umsetzung des im vergangenen Jahr veröffentlichten 5-Jahresplans ganz oben steht. CSP ist eine erprobte Technologie, die eine Erfolgsgeschichte von mehr als 40 Jahren aufzeigt. Keine andere Technologie bietet eine derartige Regelbarkeit, was die Lieferung eines grundlastfähigen Stroms gewährleistet. Zudem ist die Speicherbarkeit gegenwärtig einer der größten CSP-Vorteile. Diese wird auch weiterhin eine große Rolle spielen. Die Zukunft sehen wir aber nicht nur vorrangig bei reinen CSP Kraftwerken, sondern auch bei gekoppelten, sogenannten kombinierten Kraftwerken, wie Gas und CSP oder PV und CSP."

Das vollständige Interview ist im Monatsreport der Regenerativen Energiewirtschaft, 4/2012, abgedruckt.


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