Sovello legt grobes Sanierungs-Konzept vor - Steigt das Land ein?
Thalheim - Die Geschäftsführung von Sovello hat auf einer Belegschaftsversammlung seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über die wesentlichen Rahmenbedingungen eines Sanierungskonzepts für das Unternehmen informiert. Dr. Reiner Beutel, Vorsitzender der Geschäftsführung der Sovello GmbH, bedauerte in diesem Zusammenhang die, so wörtlich, "unbedachte Berichterstattung" über das Wochenende, die die Belegschaft sowie Kunden und Lieferanten sehr verunsichert hätten. Die Geschäftsleitung habe "aus diversen rechtlichen Gründen" erst nach einer Entscheidung des Gerichts kommunizieren können. "Die Führung des Unternehmens liegt weiterhin in den Händen der Geschäftsleitung. In enger Abstimmung mit dem vorläufigen Sachwalter sind in den kommenden Wochen sämtliche Bemühungen darauf gerichtet, ein Sanierungskonzept zu plausibilisieren und einen passenden Investor für Sovello zu gewinnen", so Beutel.
Sovello will weiter produzieren - Gehälter sind bis Juli gesichert
"Löhne und Gehälter sind durch das vorfinanzierte Insolvenzgeld bis Ende Juli 2012 gesichert, wir produzieren entsprechend der derzeitigen Nachfrage weiter. Unser Ziel ist es, bis Anfang August sämtliche Sach- und auch Personalkosten auf den Prüfstand zu stellen und die konkreten Maßnahmen bereits mit einem interessierten Investor abstimmen zu können." In den vergangenen Jahren und Monaten hätten sich die Märkte rasant verändert. "Selbst flexible und innovative Unternehmen konnten ihre Strukturen in diesem Tempo nicht entsprechend angleichen", erklärte Beutel. "Mit dem gestrigen Antrag haben wir neue Optionen gewonnen, unsere Strukturen auch in diesem herausforderndem Marktumfeld wettbewerbsfähig anpassen zu können." Der vorläufige Sachwalter der Sovello GmbH, Bernd Depping, versicherte der Belegschaft, er werde sich mit seinem Team so gründlich wie nötig und so zügig wie möglich in die Gegenwart des Unternehmens einarbeiten und prüfen, "ob und wie die Zukunft von Sovello nachhaltig wettbewerbsfähig gestaltet werden kann."
Hilfe aus der Landeshauptstadt: Steigt Sachsen-Anhalt bei Sovello ein?
Auch das Land Sachsen-Anhalt denkt nun über einen Einstieg bei Sovello noch. Einer dpa-Meldung zufolge will Wirtschaftsministerin Birgitta Wolff im Einzelfall prüfen, inwieweit sich das Land engagieren könne. Dazu sei aber auch eine Abstimmung mit der EU notwendig. Sovello betreibt in Sachsen-Anhalt am Standort Bitterfeld-Wolfen drei Produktionswerke. Zudem will das Unternehmen seine Produktionskapazität von 180 Megawattpeak (MWp) auf etwa 250 MWp am deutschen Standort ausbauen.
© IWR, 2012