Insolvente Solar Millennium AG verkauft Flagsol-Anteile an Ferrostaal
Erlangen - Der Insolvenzverwalter der Solar Millennium AG, Volker Böhm, hat den 74,9-prozentigen Solar Millennium-Anteil an der Flagsol GmbH an die Ferrostaal GmbH verkauft. Die Flagsol GmbH ist ein Joint Venture von Solar Millennium und Ferrostaal und hat als Engineering- und Anlagenbaugesellschaft die Solarkraftwerkprojekte von Solar Millennium mitentwickelt und realisiert. Wichtige Projekte waren die Solarthermiekraftwerke Andasol in Spanien sowie das Hybridkraftwerk in Kuraymat, Ägypten.
Arbeitsplätze sollen erhalten bleiben
Ferrostaal wird das Unternehmen vollständig fortführen und alle der rund 80 Mitarbeiter übernehmen. "Ich freue mich sehr, dass es gelungen ist, alle Arbeitsplätze zu retten und zugleich einen nennenswerten Erlös für die Gläubiger der Solar Millennium AG zu erzielen", sagte Böhm nach Unterzeichnung des Kaufvertrags. "Überdies verfügt Flagsol über großes Know-how bei Entwicklung und Management von Solarkraftwerken. Mit dem Verkauf an Ferrostaal bleibt dieses Know-how erhalten." Der Sitz des Unternehmens soll in Köln verbleiben. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.
Kurstalfahrt nach gescheiterten Projekten
Solar Millennium AG war noch in 2010 als einziger Projektierer für solarthermische Kraftwerke im regenerativen Aktienindex RENIXX World gelistet. In 2011 brach der Umsatz allerdings um über 65 Prozent im Vergleich zum Vorjahr ein und der Aktienkurs fiel zuletzt unter 10 Cent. Anfang 2010 notierte das Wertpapier von Solar Millennium zeitweise bei 45 Euro. Nicht realisierte Projekte in den USA und in Spanien gelten als Hauptursache der Insolvenz.
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