05.09.2012, 15:58 Uhr

Umstrittenes Fracking beschäftigt NRW-Landtag

Düsseldorf - Das Thema "Fracking" war aufgrund einer "Dringlichen Frage" seitens der CDU-Fraktion Gegenstand einer Beratung im Wirtschaftsausschuss des NRW-Landtages. Anlass waren Presseberichte im Zusammenhang mit einem Gutachten der Landesregierung zu diesem Verfahren. Wie Wirtschaftsminister Garrelt Duin mitteilte, liegt seit Ende letzter Woche ein Entwurf der Zusammenfassung dieses Gutachtens vor. Auf entsprechende Nachfragen von CDU und FDP erläuterte Staatssekretär Udo Paschedag vom Umweltministerium, die Presseberichterstattung verwende öffentlich zugängliche Protokolle eines begleitenden Arbeitskreises. Aus dem Gutachten bzw. dessen Entwurf werde nicht zitiert.

Wissenschaftler sehen hohes Gefährdungspotenzial

Nach Auskunft von Wirtschafts- und Umweltministerium im Ausschuss verwiesen die Naturwissenschaftler in dem vorliegenden Entwurf der Kurzzusammenfassung vor allem auf eine unvollständige Datenlage, was eine abschließende Bewertung verhindere. Jedoch gebe es deren Meinung nach ein hohes Gefährdungspotential. Man erwarte in wenigen Tagen die endgültige Version der Kurzfassung des Gutachtens. Diese werde jedoch - ebenso wie die spätere Langfassung - im Kern keine anderen Schlussfolgerungen beinhalten. "Fracking" ist eine Methode, die bei der Gewinnung von so genanntem unkonventionellem Erdgas eingesetzt wird. Dieses unterscheidet sich von konventionellen Vorkommen zum Beispiel dadurch, dass es in schwer durchlässigen Gesteinen vorkommt. Beim "Fracking" wird nach einer Bohrung Flüssigkeit in die Erde gepresst, um deren Durchlässigkeit zu erhöhen, so dass eine Gewinnung dieses speziell gelagerten Erdgases möglich wird.

Keine Genehmigungen vor dem Gutachten

Das Gutachten der Landesregierung, das im Dezember 2012 in Auftrag gegeben worden war, soll mögliche Gefährdungen insbesondere des Grundwassers durch die beim "Fracking" eingesetzten Chemikalien untersuchen und mögliche Kriterien für Bohrungen erarbeiten. Bis zur Vorlage des Gutachtens will die Landesregierung keine Genehmigungen für beantragte Vorhaben erteilen, so der Wirtschaftsminister im Ausschuss. Es sei denn, die Unternehmen erklärten vorab, auf das "Fracking" zu verzichten. Davon zu unterscheiden seien Erlaubnisse zur Erkundung möglicher Lagerstätten.

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