13.11.2012, 16:57 Uhr

IEA: Energieeffizienz-Potenzial wird nur zu einem Drittel genutzt

Berlin - Im Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) ist der "World Energy Outlook 2012" der Internationalen Energieagentur (IEA) durch deren Chefökonom, Dr. Fatih Birol, vorgestellt worden. Der Weltenergieausblick zeigt die energiewirtschaftlichen Trends bis zum Jahr 2035 auf. Demnach wird der weltweite Energieverbrauch weiter deutlich ansteigen, wenn sich die internationale Staatengemeinschaft nicht auf drastische Maßnahmen insbesondere zur Energieeffizienz verständigt. Nach Einschätzung der IEA werden im Rahmen der bereits geplanten politischen Maßnahmen zwei Drittel des globalen Energieeffizienzpotenzials nicht ausgeschöpft. Durch die Realisierung dieser Effizienzpotenziale könnte die internationale Staatengemeinschaft jedoch fünf Jahre mehr Zeit gewinnen, um den Umfang der vertretbaren CO2-Emissionen so zu begrenzen, dass das 2°C-Ziel erreichbar bleibt.

Staatssekretär sieht Bestätigung für Energiewende

Der Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, Stefan Kapferer: "Der Weltenergieausblick erweitert die oft nur national geführte energiepolitische Diskussion. Der Blick über den Tellerrand ist außerordentlich wichtig, um die energie- und klimapolitischen Herausforderungen richtig einschätzen zu können. Ich begrüße, dass der Weltenergieausblick dabei den Stellenwert von Energieeinsparung und Energieeffizienz für die Lösung der langfristigen Energie- und Klimaprobleme hervorhebt. Wir sehen darin eine Bestätigung für die von der Bundesregierung beschlossene Energiewende."

Irak kann zweitgrößter Öl-Exporteur werden

Weiterer Schwerpunkt des Weltenergieausblicks ist die Rolle des Iraks für die globale Ölversorgung. Die IEA geht davon aus, dass der Irak bis zum Jahr 2035 der zweitgrößte Ölexporteur der Welt werden könnte. Im Jahr 2011 betrug die Erdölförderung im Irak noch 83 Mio. Tonnen, was einem Anteil von zwei Prozent an der weltweiten Gesamt-Fördermenge in Höhe von 4,11 Mrd. Tonnen entspricht. Deutschland bezog 2011 insgesamt etwa 90,5 Mio. Tonnen Erdöl. Größter Lieferant war dabei mit Abstand Russland mit 34,6 Mio. Tonnen. Aus dem Irak kamen 2011 0,8 Mio. Tonnen Erdöl nach Deutschland.

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© IWR, 2012