10.12.2012, 17:10 Uhr

Block C im Kernkraftwerk Gundremmingen schon wieder abgeschaltet

Gundremmingen – Fast genau ein Jahr, nachdem ein unplanmäßiger Ausfall im Kernkraftwerk Gundremmingen mit dazu geführt hat, dass Deutschland erstmals die Kaltreserve zur Sicherung der Stromversorgung anzapfen musste, ist Block C dieses Kraftwerks erneut überraschend vom Netz gegangen. Grund für den vorübergehenden Stillstand ist nach Angaben der Betreibergesellschaft Kernkraftwerk Gundremmingen GmbH eine Tropfleckage an einem Messstutzen unterhalb des Reaktordruckbehälters. Die Leckage war in der Nacht auf Montag durch das Betriebspersonal festgestellt worden. Eine abschließende Bewertung über eine Meldepflicht und die damit verbundene Einordnung in das nationale und internationale Meldesystem kann erst nach Auswertung des Befundes erfolgen, teilte die Betreibergesellschaft mit, die zu 75 Prozent RWE und zu 25 Prozent E.ON gehört. Eine Gefährdung des Personals und der Umgebung sei mit dem Ereignis nicht verbunden gewesen.

Kosten der Kaltreserve zahlen die Stromkunden

Ende November 2011 war der Block C des Kraftwerks Gundremmingen unplanmäßig abgeschaltet worden, da die kontinuierliche Betriebsüberwachung des Reaktorkerns Hinweise auf einen Brennelementdefekt geliefert hatte. Erst am 09.12.2011 war der Block C wieder ans Netz gegangen. Dieser Ausfall war ein wichtiger Grund dafür, dass Deutschland Stromhilfe aus Österreich beziehen musste. Die Kosten für das Anzapfen dieser sogenannten Kaltreserve werden von der Allgemeinheit der Stromkunden über die Netzentgelte getragen.


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