12.12.2012, 15:59 Uhr

RWE schaltet 2.400 MW Braunkohle-Blöcke ab

Essen – Der Vorstandsvorsitzende von RWE Power, Dr. Johannes Lambertz, stellte auf einer Pressekonferenz bei Bergheim klar, dass am 31. Dezember 2012 die letzten der insgesamt 16 Braunkohle-Kraftwerksblöcke mit einer Leistung von je 150 Megawatt (MW) stillgelegt werden. Damit summiert sich die abgeschaltete Braunkohle-Leistung des Essener Energiekonzerns bis zum Ende dieses Jahres auf 2.400 MW. Dies sei zugesagt worden und werde gehalten, so Lambertz. In 2012 verlaufe das Geschäft in der Braunkohle stabil. Auf Basis dieses fossilen Energieträgers werde RWE 2012 etwa 76 Terawattstunden (TWh) Strom produzieren, ein Plus von elf Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Anteil an der Gesamtstromerzeugung von Nordrhein-Westfalen liege bei rund 45 Prozent. Auch die Fördermenge sei mit gut 100 Mio. Tonnen leicht gestiegen. Als Gründe hierfür gibt RWE die deutlich über Plan liegende Verfügbarkeit der beiden "Braunkohlenkraftwerke mit optimierter Anlagentechnik" (BoA 2&3) an, die in diesem Jahr am Standort Neurath in Grevenbroich den kommerziellen Betrieb aufgenommen haben. Aufgrund der Abschaltung weiterer 150 MW-Blöcke bis zum Jahresende werde die Fördermenge 2013 aber wieder sinken.

Vier Mrd. Euro in moderne Kohlekraftwerke investiert

In den Bau der drei BoA-Blöcke und die Umrüstung der Bestandskraftwerke hat RWE Power nach eigenen Angaben etwa vier Mrd. Euro investiert. "Es gibt kaum einen anderen Markt, der so ungewisse Rahmenbedingungen aufweist und gleichzeitig derart langfristig angelegte Investitionen verlangt wie der Energiemarkt", unterstrich der Vorstandsvorsitzende. "Europa befindet sich in einer Phase des wirtschaftlichen Abschwungs. Weitere Belastungen für die Industrie können diese Tendenz weiter verstärken." Dies gelte es zu bedenken, wenn in Brüssel Änderungen des CO2-Regimes, in Deutschland neue Standards bei Emissionen von Luftschadstoffen und in NRW ein Klimaschutzgesetz sowie ein Klimaschutzplan diskutiert werden.


© IWR, 2012