28.01.2014, 16:18 Uhr

Studie: Solarenergie bis 2030 deutlich günstiger als fossile Energien

Freiburg – Strom aus Wind und Sonne könnte im Jahr 2030 bereits deutlich günstiger sein als Strom aus fossilen Quellen. Eine Studie zeigt, dass die Gestehungskosten für Strom aus Erneuerbaren in den vergangenen Jahren rapide gesunken sind und mittlerweile mit fossilen Energieträgern vergleichbar sind.

Nach Ansicht des Fraunhofer Instituts für Solare Energiesysteme (ISE) könnten die Erneuerbaren das Rennen bald für sich entscheiden. Im Rahmen der Studie wurden die aktuellen Stromgestehungskosten verglichen und anhand dieser Daten eine Prognose für die kommenden Jahre aufgestellt.

PV-Stromgestehungskosten nur halb so teuer wie herkömmlicher Haushaltsstrom

Die Forscher haben Photovoltaik-Systeme an Standorten in Deutschland mit einer Strahlungsintensität zwischen 1.000 und 1.200 Kilowattstunden (kWh) je Quadratmeter Anlagenfläche (m²a) verglichen. Dabei sind sie zu dem Ergebnis gekommen, dass kosteneffiziente PV-Anlagen, die 2013 in Süddeutschland installiert wurden, Stromgestehungskosten von 0,08 Euro/ kWh erreichen. Kleinanlagen in Norddeutschland kommen immerhin noch auf Kosten von knapp 0,14 Euro/ kWh. Bis 2030 wird dieser Wert noch auf 0,06 bis 0,09 Euro sinken. Dann werden auch kleine Aufdachanlagen mit den Stromgestehungskosten von Onshore-Windkraftanlagen mithalten können, ebenso mit den dann vorherrschenden Preisen für Kohle, Gas und Öl.

Im Vergleich dazu kostet Haushaltsstrom derzeit durchschnittlich 0,29 Euro/ kWh.

Offshore-Windkraft könnte noch deutlich günstiger werden

Noch deutlich günstiger ist die Stromerzeugung durch Onshore-Windanlagen. Eine Kilowattstunde Strom kostet hier zwischen 0,05 und 0,11 Euro, je nach Windverhältnissen in der Region.

Offshore-Windkraft dagegen ist trotz höherer Stromerträge noch sehr teuer, die Kilowattstunde Strom kostet hier zwischen 0,12 und 0,19 Euro. Allerdings bestehen in der Offshore-Windkraft nach Einschätzungen der Forscher noch hohe Einsparmöglichkeiten, wohingegen diese bei der Onshore-Windkraft nahezu ausgeschöpft seien. Dennoch wird Onshore-Strom im Jahr 2020 mit Braunkohlestrom konkurrieren können.

Steigende Stromgestehungskosten für Strom aus Öl, Kohle und Gas

Die Kosten für konventionellen Strom hängen neben den Beschaffungskosten für die Energieträger auch von den Kraftwerkslaufzeiten, dem Ölpreis und CO2-Verschmutzungsrechten ab. Derzeit betragen die Stromgestehungskosten für Strom aus Braunkohle durchschnittlich 0,053 Euro/ kWh, Steinkohle bring es auf 0,08 Euro und Strom aus Gaskraftwerken auf 0,098 Euro/ kWh. Am teuersten ist der Strom aus ölbetriebenen Kraftwerken, dieser kostet zwischen 0,13 und 0,17 Euro/ kWh. Im Gegensatz zu den Erneuerbaren werden die fossilen Energieträger analog zum Weltmarktpreis teurer. Wind- und Solarenergie werden die konventionellen Energieträger also innerhalb der nächsten Jahre abhängen. Strom aus Biogas wird zwar vergleichsweise teuer bleiben, hat aber den Vorteil der guten Kontrollierbarkeit.

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