14.04.2014, 10:04 Uhr

Vattenfall meldet erste Turbine im Offshore-Windpark Dantysk und testet neue Installations-Technik

Berlin - Beim Bau des Offshore-Windparks Dantysk von Vattenfall und den Stadtwerken München (SWM) ist nach der "Winterpause" nun die erste von insgesamt 80 Windturbinen erfolgreich aufgestellt worden. Parallel testet Vattenfall zusammen mit Partnern eine neue Technik zur Installation von Gründungen für Offshore-Windenergieanlagen (WEA).

Im Nordsee-Windpark 70 Kilometer westlich der Insel Sylt wird die Errichtung der insegsamt 80 Windräder planmäßig in einem Zeitraum von etwa fünf Monaten erfolgen, sofern das Wetter mitspielt. Das Errichterschiff "Pacific Osprey" kann Anlagenteile für bis zu elf Windturbinen in einer Fahrt auf See transportieren und errichten.

Dantysk soll ab Herbst 2014 in Betrieb genommen werden

Der Offshore-Windpark Dantysk entsteht auf einer Fläche von 70 Quadratkilometer (rund 7.000 Fußballfelder) in der deutschen ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) an der Grenze zu dänischen Hoheitsgewässern. Der Windpark hat eine installierte Leistung von 288 Megawatt (MW) und wird Strom erzeugen, der dem Verbrauch von bis zu 400.000 Haushalten entspricht. Alle 80 Fundamente für die Windturbinen von Dantysk sowie das Offshore-Umspannwerk sind bereits errichtet. DanTysk ist ein Joint Venture von Vattenfall (51 Prozent) und den Stadtwerken München (49 Prozent). Die sukzessive Inbetriebnahme soll ab Herbst 2014 starten.

Zum Start der Bauarbeiten für die WEA von Dantysk sagt Gunnar Groebler, Chef des Geschäftsbereichs für Erneuerbare Energien in der Regionaleinheit Kontinentaleuropa / Großbritannien bei Vattenfall: "Die Offshore-Industrie in Deutschland hat bereits große technische und logistische Fortschritte gemacht, auf die sie zu Recht stolz sein kann. Damit wir den ambitionierten Ausbau von Offshore-Wind in Deutschland mit seinen langen zeitlichen Planungsphasen auch weiter erfolgreich fortsetzen können, braucht es vor allem verlässliche regulatorische Rahmenbedingungen."

Offshore-Gründungen: Vibrationsrammen systematisch testen

Zudem testet Vattenfall mit anderen Entwicklern und Betreibern von Offshore-Windparks im Rahmen eines einjährigen Onshore-Pilotprojektes in der Nähe von Cuxhaven eine Alternative zu anderen Installationstechniken für Offshoregründungen. Untersucht wird das sogenannte Vibrationsrammen von Monopile-Fundamenten, welche auch im Windpark Dantysk verwendet werden, im Vergleich zur gegenwärtigen Methode des Schlagrammens. Die neue Technik soll schneller, kostengünstiger und umweltfreundlicher sein.

In Zusammenarbeit mit den Zertifizierungs- und Regulierungsbehörden werden drei Monopiles durch Vibrationsrammen installiert und mit weiteren drei Monopiles verglichen, die mit herkömmlicher Schlagrammung in den Untergrund getrieben wurden. Ihr Verhalten wird in einer Reihe von Tests gegenübergestellt. Der Spatenstich an dem Testfeld in Cuxhaven Altenwalde ist für Anfang Mai geplant, die Testergebnisse werden für Ende 2014 Ergebnisse erwartet.

Vibrationsrammen dauert in einzelnen Fällen nur halb so lange

"Es wurde zum Teil in einzelnen Offshore-Anwendungen bereits nachgewiesen, dass der Einsatz des Vibrationsrammens die Installationszeit gegenüber dem Schlagrammen um mehr als die Hälfte verkürzt. Innovationen wie diese können die Kosten für die Offshore-Windindustrie insgesamt deutlich senken," erläutert Jan Matthiesen von Carbon Trust und fügt hinzu: "Wir sind sehr froh, dieses Pilotprojekt in Zusammenarbeit mit der Industrie und den Betreibern sowie im direkten Austausch mit den Zertifizierungs- und Regulierungsbehörden durchführen zu können. Wir hoffen, dabei wertvolle Erkenntnisse gewinnen zu können, um das Vibrationsrammen zur Marktreife zu führen."

Weitere Nachrichten und Infos zum Thema Offshore-Windenergie:

Vattenfall widerspricht RWE und E.ON: Strom-Kapazitätsmarkt nicht notwendig


© IWR, 2014