13.06.2014, 08:07 Uhr

Untersuchungen zeigen: Klima-Bedingungen beeinflussen den Ertrag von PV-Modulen

Köln – Der TÜV Rheinland untersucht in verschiedenen Klimaregionen den Energieertrag von Photovoltaik-Modulen. Die ersten Analysen zeigen, dass verschiedene klimatische Bedingungen zu deutlichen Ertragsunterschieden führen können. Hersteller und Investoren sollen von den Untersuchungen profitieren.

Durch die Feldversuche sollen teilnehmende Hersteller Hinweise darauf erhalten, wie sich ihre Module unter bestimmten Klimabedingungen verhalten. Dies sei auch für Investorenentscheidungen wichtig. Außerdem könnten die Hersteller, durch den Vergleich mit anderen Modulen, Informationen über Ansätze zur technologischen Verbesserung der Produkte erhalten.

Ertragsunterschiede bis zu 10 Prozent sind möglich

Nicht nur die Temperatur zählt zu den Klimafaktoren, auch der Sonnenlichteinfall, die Luftfeuchtigkeit und der Niederschlag spielen eine wichtige Rolle. Zudem können Belastungen durch Sand oder salzhaltiger Luft zu Belastungen führen. Die Fachleute von TÜV Rheinland gehen nach bisherigen Erfahrungen und Analysen davon aus, dass das jeweilige Klima zu Ertragsunterschieden bei verschiedenen Modulen und Modultechnologien von über 10 Prozent führen könne. TÜV Rheinland hat auf dem Außentestfeld in Köln bereits Ertragsanalysen durchgeführt. Bei verschiedenen kristallinen Modulen wurden Ertragsunterschiede von bis zu fünf Prozent, verglichen mit der Messung im Labor, festgestellt. Bei den Dünnschichtmodulen sei der Unterschied noch größer.

Für die Messungen wurden fünf Testfelder in verschiedenen Klimaregionen aufgebaut. Bereits jetzt gibt es ein Netzwerk der Photovoltaik-Prüflabore von TÜV Rheinland. Dieses Netzwerk soll schon heute den größten Teil der weltweiten Klimaklassifizierung abdecken. Anhand dieses Netzwerkes wurden die Projektstandorte bestimmt.

Weltweite Messstationen in verschiedenen Regionen

Das mitteleuropäische Klima soll in Köln untersucht werden, das Mittelmeerklima mit salzhaltiger Luft wird in Acona, eine an der italienischen Ostküste liegende Stadt untersucht, trockenes Tropenklima wird im US-Bundesstaat Arizona untersucht, im indischen Chennai das subtropische Klima und ein weiteres Testfeld befindet sich in der arabischen Wüste, in der auch Sandstürme auftreten können. Es befinden sich derzeit 17 Modultypen von 13 Herstellern in der Felduntersuchung. Darunter sowohl Dünnschichtmodule wie kristalline Module. Zunächst werden die Module einer Laboruntersuchung und Messung der Leistung unterzogen. Danach werden sie 24 Monate im realen Test laufen. Zu guter Letzt werden sie erneut im Labor untersucht.

Die verschiedenen PV-Module werden vor allem auf ihre Leistung und Klimaeffekte, saisonale Effekte, auf ihr Schwachlichtverhalten, Temperaturverhalten und Spektralverhalten untersucht. An den Wüstenstandorten wird außerdem erwartet, dass es neue Aufschlüsse über die richtigen Reinigungsmethoden einer PV-Anlage geben wird.

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