13.09.2017, 08:24 Uhr

IAA: Wie Daimler, BMW und VW sich bei Elektroautos überbieten

Frankfurt/München/Wolfsburg – Am Donnerstag wird Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) die 67. Ausgabe der Internationalen Automobilausstellung (IAA) in Frankfurt eröffnen. Die Autobauer zeigen, wie sie den Hochlauf der alternativen Antriebe gestalten.

Das Motto der diesjährigen IAA, die vom 14. bis zum 24. September 2017 läuft: „Zukunft erleben“. Doch wie die genau diese Zukunft aussieht, kann nur erahnt werden. Schaut man sich die Ankündigungen der großen deutschen Automobil-Hersteller an, wird zumindest klar, das enorme Veränderungen im Mobilitätssektor bevorstehen dürften.

IAA politisch aufgeladen – VW will 23 reine E-Autos bis 2025

Matthias Wissmann, Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), ordnete ein, im welchen Umfeld die IAA stattfindet: „Die öffentliche und politische Stimmungslage ist extrem anspruchsvoll.“ Die IAA ist politisch aufgeladen wie nie. Damit sei nicht nur der Bundestagswahlkampf gemeint. Vielmehr sind die vergangenen Wochen durch die aufgeheizte Debatte um den Diesel geprägt, so Wissmann, der um eine Versachlichung der Diskussion warb.

Vor diesem Hintergrund betonen die deutschen Autobauer ihre Bemühungen im Bereich der Elektormobilität. VW will bis 2025 über 20 rein elektrische angetriebene Modelle anbieten. Herbert Diess, Vorstandsvorsitzender der Marke Volkswagen PKW erklärte vor der Messe: „Wir werden unsere Fahrzeugpalette bis 2020 rundum erneuern und in wesentlichen Segmenten ausbauen. Bis zum Jahr 2025 wird die Marke Volkswagen 23 rein elektrisch angetriebene Modelle anbieten und dazu in den kommenden fünf Jahren sechs Milliarden Euro in die Elektromobilität investieren. Dennoch werden noch auf Jahre hinaus die verschiedenen Antriebstechnologien Bestand haben.“ Es sei sinnvoll, dass sich Diesel- und Ottomotoren und der Elektroantrieb ergänzen, so Diess. In Frankfuirt will VW unter anderem mit dem I.D.Crozz einen neuen emissionsfreien SUV vorstellen, der ab 2020 in Serie gehen wird.

Daimler erwartet sinkende Margen durch Übergang zur Elektromobilität

Daimler zeigt in Frankfurt eine ganze Palette von Fahrzeugen mit alternativen Antreiben. Dazu zählen mit dem Mercedes-AMG Project One einen Sportwagen mit Formel 1-Hybrid-Technologie sowie mit dem smart vision EQ fortwo eine „intelligente Lösung für urbane Mobilität der Zukunft“. Hinzu kommt mit dem Vorserienmodellen des Mercedes-Benz GLC F-Cell erstmalig ein Elektromobil mit Brennstoffzellen- und Batterieantrieb. Doch Daimler-Vorstandchef Dieter Zetsche hatte auf einer Investorenkonferenz auch erklärt, beim Ausbau des Elektroauto-Absatzes sei mit niedrigeren Renditen im PKW-Geschäft als derzeit zurechnen. Im Aktienhandel am Montag war Daimler der einzige Dax-Verlierer gewesen. Der Übergang zur Elektromobilität gehe mit hohen Investitionen und geringeren Margen als beim aktuellen Modellangebot einher, so Zetsche.

BMW sieht sich bei e-mobility vorne

Auch BMW will in Frankfurt aktuelle Entwicklungen für die „Zukunft der individuellen Mobilität“ vorstellen. Diese Zukunft sei insbesondere von der Elektrifizierung des Antriebs, einer umfassenden Digitalisierung und weiteren Fortschritten auf dem Gebiet des automatisierten Fahrens geprägt. BMW will Fahrfreude und Nachhaltigkeit miteinander vereinen. Dies zeigt der Konzern auf der IAA unter anderem mit zwei reinen Elektroautos, der Neuauflage des BMW i3 sowie den neuen BMW i3s. Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben mehr Fahrzeuge mit elektrifiziertem Antrieb auf die Straße gebracht als jeder etablierte Wettbewerber. Im Jahr 2025 will die BMW Group 25 Modelle mit elektrifiziertem Antrieb im Programm haben. Zwölf davon werden rein elektrisch und damit lokal emissionsfrei fahren.

Quelle: IWR Online

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