16.04.2019, 09:18 Uhr

Repowering steigert Ertrag von rheinland-pfälzischem Solarpark


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Wörrstadt - Repowering ist nicht nur im Bereich Windenergie ein Thema. Auch im Solarbereich gibt es sinnvolle und wirtschaftlich lohnende Ansätze, wie der Solarpark Hettenleidelheim in Rheinland Pfalz zeigt.

Solar-Wechselrichter weisen nach einer Reihe von Betriebsjahren oft Auffälligkeiten auf. Angesichts der technischen Weiterentwicklung und Wirkungsgradsteigerung von Wechselrichtern lohnt sich ein Austausch dieser zentralen Komponente aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten.

Wechselrichtertausch für verbessertet Wirtschaftlichkeit der Anlage

Der 1,4 Megawatt-Freiflächen-Solarpark rheinland-pfälzischen Hettenleidelheim ist seit 2006 in Betrieb und zählt zu den ersten größeren Solarparks in Deutschland. Betreiber der von der juwi-Gruppe geplanten und errichteten Anlage ist eine Tochtergesellschaft der Sparkassen Rhein-Haardt. Seit der Inbetriebnahme betreut die juwi Operation und Maintenance GmbH (juwi O&M) die Anlage als technischer Betriebsführer. Nachdem in den Jahren 2017 und 2018 die Zahl der Wechselrichterstörungen zugenommen hatte, stand der Betreiber nach einem Ausfall eines Wechselrichters vor der Frage "Reparatur oder Repowering". Nach Prüfung des Sachverhaltes und Ermittlung der Kosten hat sich der Betreiber schnell für das Repowering entschieden.

Da der Wirkungsgrad von Wechselrichtern in den letzten rd. 10 Jahren im Schnitt um mehr als fünf Prozentpunkte gestiegen ist und ein Wechselrichtertausch an der Vergütungshöhe für den Solarstrom nichts ändert, Ausfallzeiten und Reparaturkosten gleichzeitig zurückgehen, rechnet sich ein Tausch von älteren Wechselrichtern in vielen Fällen. „Wir gehen beim Park in Hettenleidelheim von einem jährlichen Mehrertrag von gut zwei Prozent aus“, sagt juwi-Projektleiter Udo Schappert, der den Austausch der Wechselrichter im Solarpark Hettenleidelheim betreute. Ein weiterer Vorteil: Nach dem Ende der 20-jährigen EEG-Vergütungsphase wird der Betreiber den Strom aus dem Solarpark frei vermarkten müssen, was mit modernen Komponenten mit geringen Ausfallzeiten und höherer Zuverlässigkeit einfacher wird.

Für die juwi O&M bedeutet das Projekt den Einstieg in ein neues Marktsegment. „Der Austausch der Wechselrichter ist sehr attraktiv für Solarparks der Megawatt-Klasse, die vor und während der Boomphase der Solarenergie errichtet wurden“, betont O&M-Geschäftsführer Christian Arnold. Allein in den Jahren 2006 bis 2012 sind PV-Anlagen mit einer Gesamtleistung von über 30.000 Megawatt in Deutschland installiert worden, darunter zahlreiche Freiflächenanlagen der Megawatt-Klasse und größer.

SMA Solar mit Repowering als Geschäftsfeld

Auch die auf Solarwechselrichter spezialisierte SMA Solar Technology AG setzt im Rahmen der Diversifizierung ihrer Geschäftsfelder auf das Repowering von Solarstromanlagen. SMA Solar bietet mit dem Repowering-Angebot Engineering Services und weltweit individuelle Lösungen für die Modernisierung von PV-Anlagen an. Dabei werden neue Komponenten, Services und Softwarelösungen jeweils auf die PV-Anlage und die Umgebungsbedingungen angepasst. Auch länderspezifische Anforderungen z.B. von Netzbetreibern werden dabei berücksichtigt. Im Ergebnis können durch das Repowering die Anlagenverfügbarkeit und Rentabilität der PV-Anlage deutlich verbessert und die Lebensdauer erhöht werden, so SMA Solar. Darüber hinaus werden Kosten für Serviceeinsätze und Leistungseinbußen aufgrund veralteter Komponenten vermieden. Zudem können die Anlagen über das Repowering auch mit modernen Energiemanagement-Funktionen, Schnittstellen zur Speicherintegration, zur Anbindung an den Energiehandel und nach aktuellen Cybersecurity-Standards ausgestattet werden.

Quelle: IWR Online

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