18.12.2013, 12:01 Uhr

AKW Brunsbüttel bald Geschichte – Rückbau nimmt weitere Hürde

Kiel – Der Rückbau des Atomkraftwerks Brunsbüttel kommt eine Stufe weiter: Am Mittwoch findet im Elbeforum in Brunsbüttel der gesetzlich vorgesehene Scoping-Termin im Rahmen der Umweltverträglichkeitsprüfung statt.

Hier wird der Umfang der Unterlagen festgelegt, welche die Betreiberin Vattenfall vorlegen muss. Außerdem werden der Umfang und die Methoden der Prüfung diskutiert. Vattenfall hatte im Vorfeld einen Vorschlag zum voraussichtlichen Untersuchungsrahmen sowie einen Sicherheitsbericht vorgestellt.

Brunsbüttel bereits seit 2012 im Rückbauverfahren

Das 75 km nordwestlich von Hamburg gelegene Kernkraftwerk Brunsbüttel wurde bereits im Juli 2007 wegen der besonders hohen Störanfälligkeit heruntergefahren. Ende Mai beschlossen die Umweltminister der Länder und des Bundes, Brunsbüttel dauerhaft stillzulegen. Daraufhin leitete Vattenfall im November 2012 das Rückbauverfahren ein.

Das für das Genehmigungsverfahren zuständige Energiewendeministerium hat nicht nur fachlich betroffene Behörden, sondern auch Umweltverbände und Bürgerinitiativen zu dem Termin eingeladen. Ministerpräsident Robert Habeck setzt Prioritäten: „Es geht uns um größtmögliche Transparenz und um die umfangreichste, frühestmögliche Information potenziell Betroffener. Auch beim Abbau eines Kernkraftwerks steht der Schutz des Personals und der Bevölkerung vor unzulässigen Einwirkungen aus den Folgen der Atomkraft absolut an erster Stelle.“

Endlager Konrad kann erst im nächsten Jahrzehnt genutzt werden

Die radioaktiven Abfälle des Kernkraftwerks Brunsbüttel sollen langfristig in das Endlager Konrad in Niedersachsen überführt werden. Da dieses aber voraussichtlich erst im kommenden Jahrzehnt zur Verfügung stehen wird, kann eine direkte Endlagerung der radioaktiven Abfälle nicht in Betracht gezogen werden. Daher sollen die Abfälle auf dem Kraftwerksgelände vorbehandelt und vorübergehen in einem eigens zu errichtenden Lager aufbewahrt werden. Die abgebrannten Brennelemente werden schon jetzt in bis zu 80 Castor-Behältern gelagert.

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