11.06.2013, 11:05 Uhr

Ausbau Erneuerbarer Energien treibt Siemens nach Asien

München – Siemens bestätigt Stellenverlagerungen von Erlangen und Offenbach nach Südkorea. Die Absicht des Unternehmens im Energiebereich Stellen streichen zu wollen, ist seit längerem bekannt. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) hat dazu nun konkrete Zahlen veranschlagt und nennt in einem Bericht bis zu 1.000 wegfallende Stellen insgesamt bzw. rund 340 Stellen, die in einem ersten Schritt an den Standorten Erlangen und Offenbach für den Bereich Schlüsselfertige Kraftwerke wegfallen sollen. Ein Unternehmenssprecher der Siemens-Energiesparte wollte diese konkreten Zahlen auf IWR-Anfrage jedoch nicht bestätigen. Der geplante Stellenabbau trifft demnach aber vor allem Ingenieure, mit denen man sich derzeit im Gespräch befinde. Siemens peilt dabei eine sozialverträgliche Lösung an, ohne betriebsbedingte Kündigungen.

Wachstumspotenziale in Asien

Als Hintergrund für diese Schritte nennt das Unternehmen die schwierige Marktsituation für Schlüsselfertige Kraftwerke in Europa und Deutschland. Durch den Ausbau der erneuerbaren Energien, deren Einspeisung ins Netz Vorrang habe und der deswegen zu einer Verringerung konventioneller Kraftwerkskapazitäten führe, befänden sich derzeit nur wenige konventionelle Kraftwerke in Europa im Bau bzw. in der Planung. So sieht Siemens vor allem Wachstumspotenziale für diese Sparte in Asien, wo man in Zukunft mit eigenen Standorten vertreten sein will. Konkrete Gespräche werden laut Siemens derzeit vor allem in Südkorea geführt.

Sechs Milliarden Euro Einsparungen

Der Pressesprecher von Siemens verwies zudem auch auf das Restrukturierungsprogramm „Siemens 2014“, das dem Unternehmen schlankere Strukturen verschaffen soll, um so sechs Milliarden Euro einzusparen und eine Rendite von mindestens 12 Prozent zu erzielen. Dieses Programm beinhalte zwar auch Stellenabbaumaßnahmen, jedoch stehen die aktuellen Veränderungen nicht in einem direkten Zusammenhang dazu.

Siemens-Chef Löscher kritisiert Energiewende: Zu teuer


© IWR, 2013