Ballard und ABB stellen Konzept für Hochleistungs-Brennstoffzelle zum Schiffsantrieb vor

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Vancouver, Kanada / Zürich, Schweiz - Der Trend zur Dekarbonisierung der Wirtschaft erreicht zunehmend auch die Schifffahrt. Vor diesem Hintergrund kooperieren Ballard Power und ABB bereits seit etwa drei Jahren. Jetzt ist ein wichtiger Meilenstein erreicht.

Der Brennstoffzellenhersteller Ballard Power und der Schweizer Industriekonzern ABB haben den Nachweis erhalten, dass ihr gemeinsames Konzept einer Hochleistungs-Brennstoffzelle für die Schifffahrt grundsätzlich realisierungsfähig ist. Die erfolgreiche Entwicklung des Systemkonzepts für die Brennstoffzelle basiert auf einer dreijährigen Zusammenarbeit zwischen den Unternehmen.

DNV bescheinigt Brennstoffzellen-Entwurf von Ballard und ABB grundsätzliche Machbarkeit

Der Brennstoffzellenhersteller Ballard Power Systems und der Technologiekonzern ABB haben von der führenden Zertifizierungsgesellschaft DNV die grundsätzliche Zulassungsfähigkeit (Approval in Principle - AiP") für ihr Hochleistungs-Brennstoffzellenkonzept erhalten, an dem die beiden Unternehmen seit 2018 im Rahmen ihrer Partnerschaft für die Dekarbonisierung der Schifffahrt arbeiten. Die AiP stellt einen wichtigen Meilenstein in der Entwicklung neuer Technologien dar, da die unabhängige Bewertung des Konzepts die Machbarkeit des Entwurfs bestätigt und keine wesentlichen Hindernisse der Realisierung des Konzepts entgegenstehen. Mit der AiP können Ballard Power und ABB nun die gemeinsam entwickelte Lösung mit der Gewissheit in Angriff nehmen, dass sie die endgültige Genehmigung für den Einsatz an Bord einer Vielzahl von Schiffen erhalten kann. Nach Angaben von Ballard Power soll das Hochleistungs-Brennstoffzellenmodul eine Leistung von 3 Megawatt (MW) bzw. 4.000 PS aufweisen.

Die Hochleistungs-Brennstoffzelleneinheit ist eine flexible Lösung für die Stromversorgung von ganz unterschiedlichen Schiffstypen, die mehrere 3-MW-Leistungsblöcke erfordern. Ein Kreuzfahrtschiff, das etwa in küstennahen Regionen unterwegs ist, könnte ausschließlich mit Brennstoffzellen betrieben werden oder in ökologisch sensiblen Gebieten oder Emissionskontrollgebieten darauf umschalten. Fähren mit einem regelmäßigen Fahrplan und häufigen Gelegenheiten zur Aufnahme von Brennstoffen könnten komplett mit Strom aus Brennstoffzellen betrieben werden. Auf Hochseeschiffen könnte Strom aus Brennstoffzellen für Hilfsbetriebe genutzt werden. Das Konzept sieht auch die Integration eines Energiespeichersystems vor.

"Die branchenführende Erfahrung von ABB bei Schiffslösungen und das Know-how von Ballard bei der Entwicklung und dem Einsatz von Brennstoffzellensystemen im Megawattbereich für den Einsatz an Land haben sich als die richtige Kombination erwiesen, die es uns ermöglicht, den nächsten Schritt in unseren gemeinsamen Bemühungen zu tun, diese Technologie für größere Schiffe verfügbar zu machen", so Jesper Themsen, Präsident und CEO von Ballard Power Systems Europe A/S.

"Dieser AiP ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur kommerziellen Verfügbarkeit von Hochleistungsbrennstoffzellen und unterstreicht unser Engagement, der weltweiten Schifffahrtsindustrie ein neues Niveau an Effizienz, Zuverlässigkeit und Nachhaltigkeit zu bieten. Wir sind zuversichtlich, dass die Elektrifizierung von Schiffen, einschließlich der Brennstoffzellentechnologie, eine entscheidende Rolle dabei spielen wird, dass die Schifffahrtsindustrie ihre Umweltziele erreicht“, ergänzt Juha Koskela, Divisionsleiter von ABB Marine & Ports.

Dekarbonisierung der Schifffahrt gewinnt an Bedeutung

Fast drei Prozent der jährlichen Treibhausgasemissionen weltweit werden durch die Schifffahrt verursacht, und der Druck zur Umstellung der Branche auf nachhaltigere Energiequellen ist groß. Die Internationale Seeschifffahrts-Organisation (IMO), eine Organisation der Vereinten Nationen für die weltweite Regulierung des Schiffsverkehrs, hat deshalb Reduktionsziele festgesetzt. Die IMO möchte die Treibhausgasemissionen von Schiffen bis 2050 gegenüber 2008 um mindestens 50 Prozent reduzieren.

Wasserstoff-Brennstoffzellen gelten in der Schifffahrt als vielversprechende Technologien zur Reduzierung von Treibhausgasen. Sie treiben bereits kleinere Schiffe über kurze Strecken an, und die Technologie steht kurz davor, auf größeren Schiffen eingesetzt zu werden.

Aktie auf Wochensicht leicht im Minus

Die Aktie von Ballard Power hat sich im Lauf der Woche von ihrem starken Verlust zum Wochenanfang erholt. Nach den ersten vier Handelstagen lag der Kurs des RENIXX-Konzerns am Donnerstagabend bei einem Minus von 0,2 Prozent auf 8,50 Euro (24.02.2022, Schlusskurs, Börse Stuttgart). Im heutigen Handel verliert das Papier bislang 0,9 Prozent auf 8,42 Euro (25.02.2022, 11:29 Uhr, Börse Stuttgart).

Quelle: IWR Online

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