03.06.2013, 15:57 Uhr

Centrotherm ist wieder solvent

Blaubeuren/Ulm – Das Insolvenzverfahren gegen den Photovoltaik-Ausrüster Centrotherm ist vom zuständigen Amtsgericht in Ulm zum 31. Mai 2013 aufgehoben worden. Tobias Hoefer und Jan von Schuckmann, die zur Sanierung in Eigenverwaltung zuständigen Vorstandsmitglieder der centrotherm photovoltaics AG: "Centrotherm ist nun wieder ein vollständig eigenständiges, saniertes und langfristig stabil finanziertes Unternehmen mit einer positiven Zukunftsperspektive. Wir haben in einem schwierigen Branchenumfeld unsere Sanierungshausaufgaben gemacht und sind ein gestärkter, zuverlässiger Partner für Kunden sowie Lieferanten." An der Börse konnte die Aktie von Centrotherm heute bislang um rund 8 Prozent auf 1,50 Euro zulegen (Stand 14:29 Uhr).

Gläubiger und Aktionäre schultern Sanierung

Im Januar 2013 legte die centrotherm photovoltaics AG einen Insolvenz-Plan beim Amtsgericht vor, in dem eine Sanierung des Unternehmens in zwei Schritten erfolgen sollte. Die Gläubiger und Aktionäre stimmten dem Plan, der jetzt umgesetzt wird, mit großer Mehrheit zu. Im ersten Schritt wird das Grundkapital der Gesellschaft durch Zusammenlegung der Aktien im Verhältnis von fünf zu eins von 16,9 Mio. Euro auf 4,2 Mio. Euro herabgesetzt. Alt-Aktionäre verzichten somit auf 80 Prozent ihrer Aktienwerte. Im zweiten Schritt treten die Gläubiger 70 Prozent ihrer Forderungen an eine Verwaltungsgesellschaft ab, welche diese im Zuge einer Sachkapitalerhöhung in das Grundkapital der centrotherm photovoltaics AG einbringt. Damit wird das Eigenkapital auf 21,1 Mio. Euro aufgestockt.

900 Arbeitsplätze bleiben erhalten

Laut der Centrotherm soll durch die Sanierung zu einem für Aktionäre, Arbeitnehmer und Gläubiger gleichermaßen vorteilhaften Ergebnis führen. "Für die Aktionäre bleiben Millionenwerte, die Börsennotierung und Wertsteigerungspotenziale ihrer Anteile erhalten. Die Gläubiger bewahren sich die Chance, 100 Prozent ihrer Forderungen zu realisieren und schließlich können so auch alle derzeit rund 900 Arbeitsplätze in der Centrotherm Gruppe erhalten werden", so Hoefer und von Schuckmann.

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