28.03.2013, 08:15 Uhr

Conergy reduziert Verlust – positives EBITDA 2013 als Ziel

Hamburg – Das Solarunternehmen Conergy hat 2012 trotz des unvermindert starken Preisdrucks seine Verluste verringert. Das operative Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern (EBITDA) belief sich im Geschäftsjahr 2012 auf -69,0 Mio. Euro (2011: -80,3 Mio. Euro). Das weiterhin schwierige Marktumfeld im Zuge der Veränderungen der Solarförderung in wichtigen europäischen Märkten belastete das Ergebnis ebenso wie ein nicht zahlungswirksamer Sondereffekt in Höhe von rund 18 Mio. Euro im dritten Quartal aus der vorzeitigen Beendigung des Waferliefervertrags mit dem US-amerikanischen Hersteller MEMC.

Conergy CEO Dr. Philip Comberg: "2012 war ein ereignisreiches und entscheidendes Jahr: Trotz der schwierigen Branchensituation haben wir mit unverminderter Kraft Conergys Neuausrichtung vorangetrieben. Wir haben uns auf die Fahnen geschrieben, Conergy langfristig erfolgreich aufzustellen." Die Vertragsauflösung mit MEMC sei neben anderen wichtigen Maßnahmen ein elementarer und logischer Schritt beim strukturellen Umbau. Ziel sei es, in 2013 ein leicht positives EBITDA zu erzielen und somit operativ schwarze Zahlen zu schreiben, so Comberg

Absatz im deutschen Markt sinkt – Erfolge in Thailand und den USA

Conergys Absatzvolumen entwickelte sich 2012 relativ stabil: Mit 370 Megawatt lag das Volumen rund sechs Prozent unter dem Vorjahr (393 MW). Conergys Umsatz lag bedingt durch den branchenweiten Preisverfall von rund 40 Prozent bei 473,5 Mio. Euro und damit etwa 37 Prozent unter dem Vorjahreswert. 73 Prozent des Umsatzes entfielen dabei auf die Auslandsmärkte. Trotz eines hart umkämpften Marktes konnte Conergy in Europa das Absatzvolumen mit minus fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr nahezu konstant halten, insbesondere durch die positive Entwicklung in Griechenland (36 Prozent) und Italien (11 Prozent). Dem standen Nachfrageschwächen in anderen Ländern gegenüber, wie beispielsweise Deutschland. Aufgrund der anhaltenden Förderdiskussion ging hierzulande der Absatz um rund 14 Prozent zurück. In Asien setzte Conergy fast gleichbleibende Mengen ab, obwohl sich Großprojekte in Thailand in das laufende Geschäftsjahr erstrecken und teilweise im 1. Quartal 2013 fertig gestellt werden. In dem für das Unternehmen wichtigen Projektmarkt in Thailand erzielte Conergy auch 2012 ein Wachstum von mehr als 100 Prozent, unter anderem durch einen Großauftrag von einem Kunden, für den Conergy inzwischen Großkraftwerke mit insgesamt über 50 Megawatt realisiert. Im wichtigen US-amerikanischen Wachstumsmarkt erhöhte Conergy sein Absatzvolumen um 37 Prozent.

EBIT-Verlust um mehr als die Hälfte reduziert

Das operative Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern (EBITDA) belief sich im Geschäftsjahr 2012 auf -69,0 Mio. Euro (2011: -80,3 Mio. Euro). Trotz einiger wesentlicher Sondereffekte bedeutete dies eine Verbesserung um 11,3 Mio. Euro beziehungsweise um 14 Prozent. Seinen EBIT-Verlust hat Conergy um mehr als die Hälfte reduziert: Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) lag bei -83,8 Mio. Euro (2011: -179,0 Mio. Euro). Allerdings belasteten im Vorjahreszeitraum hohe Einmaleffekte das EBIT aufgrund der Neuausrichtung der Modulfabrik in Frankfurt (Oder) und damit verbundenen Abschreibungen auf Wafer- und Zelllinien. Im Jahresvergleich reduzierte Conergy den operativen Fehlbetrag. Diese Entwicklung zeigt sich auch beim Konzernergebnis nach Steuern aus fortzuführenden Geschäftsbereichen. Damit verringerte Conergy seine Verluste um rund 40 Prozent auf -99,0 Mio. Euro (2011: -164,5 Mio. Euro). Im Gesamtjahr 2012 erwirtschaftete Conergy einen positiven Netto-Cashflow, der sich auf 8,2 Mio. Euro belief. Im Vergleich zum Vorjahr ist dies eine Verbesserung um 49,6 Mio. Euro (2011: -41,4 Mio. Euro). Basis für diese erfreuliche Entwicklung sei vor allem ein weiterhin striktes Working Capital Management.

2013: Ausblick Q1 und Geschäftsjahr 2013

"Im laufenden Geschäftsjahr wollen wir vor allem Conergys internationales Großprojektgeschäft ausbauen und so unsere Absatzvolumina erheblich steigern", sagte Comberg. "Mit unserem 32 Megawatt Großauftrag in Thailand haben wir dazu im 1. Quartal den Grundstein gelegt. Wir sind mit dem bisherigen Geschäftsverlauf im Auftaktquartal zufrieden. Um unseren Zugang zu dem volumenstarken Projektgeschäft weiter zu verbessern und unsere Projekt-Pipeline wirkungsvoller umzusetzen, haben wir in den vergangenen Monaten mit unterschiedlichen Partnern über Finanzierungs- und Zwischenfinanzierungsmöglichkeiten verhandelt. Damit erwarten wir, unser Geschäft sowohl in Asien als auch im US-amerikanischen Wachstumsmarkt in 2013 signifikant steigern zu können. Auch neue Exportmärkte, beispielsweise in Osteuropa, gewinnen zunehmend an Bedeutung."

Für das Jahr 2013 strebt das Unternehmen die weitere Verbesserung wesentlicher Kennzahlen an. So erwartet der Vorstand für das laufende Geschäftsjahr wieder einen steigenden Umsatz zwischen 650 und 750 Mio. Euro sowie ein leicht positives EBITDA. Wie bereits in der Vergangenheit liegt ein weiterer Schwerpunkt auf der Erwirtschaftung eines positiven operativen Cashflows.


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