02.09.2014, 14:45 Uhr

EEG-Reform: Frankensolar streicht den PV-Großhandel

Nürnberg - Die Frankensolar-Gruppe aus Nürnberg passt die Geschäftstätigkeiten den aktuellen Marktgegebenheiten an: Dazu wird sich der Solarspezialist Ende Oktober aus dem Geschäftsbereich des Photovoltaik-Großhandels in Deutschland zurückziehen. Etwa 50 Mitarbeiter der FR-Frankensolar GmbH in Deutschland sind betroffen.

Auf der anderen Seite wird Frankensolar sich auf die Aktivitäten im Bereich der Integration von dezentralen Erzeugungsanlagen im Rahmen von eigenverbrauchsoptimierten und regionalen Energiekonzepten konzentrieren. Der Wandel im Photovoltaik-Markt, der sich durch die Reform des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes (EEG) verfestigte, habe diese Entscheidungen notwenig gemacht.

Frankensolar-Gründer: Besserung ist nicht in Sicht

Betroffen von der Entscheidung ist FR-Frankensolar GmbH, die zum 31. Oktober den Geschäftsbetrieb einstellen wird. Die Entwicklung auf dem Markt der Photovoltaik (PV) habe sich in den letzten Jahren deutlich verändert, teilte das Unternehmen mit. Dieser Wandel habe sich mit der Novelle des EEGs zusätzlich manifestiert. Dies habe auch zur Folge, dass Geschäftsbereich des PV-Großhandels in Deutschland für die Frankensolar-Gruppe nicht weiter erfolgreich betrieben werden könne. "Die Entwicklungen zeigen seit Jahresanfang deutlich einen Abwärtstrend an, der sich aus unserer Sicht auch nicht ändern wird. Die Umsatzzahlen des PV-Großhandels sind seit Monaten rückläufig und eine Besserung ist nicht in Sicht. Dies führte zu der Entscheidung eines geordneten Rückzuges aus dem PV-Großhandel in Deutschland.", so Helmut Zeltner, Geschäftsführer und Gründungsgesellschafter der FR-Frankensolar GmbH. Wie Albert Engelbrecht, Geschäftsführer der FR-Frankensolar GmbH, mitteilte, sind von dieser Maßnahme ca. 50 Mitarbeiter der FR-Frankensolar GmbH in Deutschland betroffen.

Projektmanagement wird ausgebaut

Im Gegenzug soll der Geschäftsbereich des Projektmanagements weiter ausgebaut werden und sich auf die Konzeptionierung und Errichtung von dezentralen erneuerbaren Energieanlagen auch über den Bereich der Photovoltaik hinaus erstrecken. Wie Frankensolar ausführt, habe sich das Marktsegment der erneuerbaren Energien im Allgemeinen und der Photovoltaik im Speziellen gewandelt. Dieser Bereich sei bisher in erster Linie ein renditegetriebener Investorenmarkt gewesen. Dies habe sich mittlerweile grundsätzlich geändert. Die Errichtung von Großprojekten sei nahezu zum Erliegen gekommen. Zudem hätten die Neuinstallationen innerhalb der letzten 15 Monate drastisch abgenommen. Im Fokus stehen aus Sicht des fränkischen Unternehmens derzeit und auch zukünftig dezentrale Eigenverbrauchsanlagen, welche in das Energiemanagement des Verbrauchers eingebunden werden müssen. In diesem Zusammenhang gewinne auch die Einbeziehung von Speichersystemen und Steuerungseinrichtungen eine immer größere Bedeutung.

Frankesolar setzt auf Speicher und Eigenverbrauch

Frankensolar habe sich in diesem Themengebiet innerhalb der letzten Jahre spezialisiert und greife hierbei auf ein großes technisches Know-how und Projekterfahrung zurück. Die Frankensolar-Gruppe werde mit der FS Frankensolar Projektmanagement GmbH künftig dieses Geschäftsfeld weiter vorantreiben und sich auf die Beratung, Planung, Errichtung und Integration von dezentralen Erzeugungsanlagen spezialisieren. "Es zeigt sich, dass die frühzeitige Reaktion und Spezialisierung auf den Bereich der Eigenverbrauchsanlagen sowie die gesamtheitliche Betrachtung und Integration von unterschiedlichen Erzeugungsanlagen in vorhandene Strukturen der richtige Schritt für die Zukunft war. Somit konnten wir es erreichen, dass die zentralen Themen Autarkiesteigerung und Erhöhung der Eigenverbrauchsquote zu einer hohen Kundenzufriedenheit und guten Auftragslage führten. Frankensolar ist auch künftig der zentrale Ansprechpartner für vernetzte Energielösungen mit dem Ziel der Steigerung der Unabhängigkeit vor künftigen Energiepreisentwicklungen. Getreu dem Motto ‚alles aus einer Hand‘", so Thomas Vogel, Geschäftsführer der FS Frankensolar Projektmanagement GmbH.

Internationales Geschäft bleibt: Kanada und Türkei als wichtige Märkte

Die Frankensolar-Gruppe auch wird die Geschäftstätigkeiten im internationalen Bereich weiterhin fortführen. Hier hätten sich die Entscheidungen für neue Märkte, wie beispielsweise Kanada und Türkei, als richtig erwiesen. "Die frühzeitige Entwicklung neuer Märkte und zielorientierter Lösungskonzepte zeigt sich nun als sehr nachhaltig. Somit wird Frankensolar auch weiterhin ein zentraler Partner auf dem internationalen Markt der erneuerbaren Energien sein", so Albert Engelbrecht, Geschäftsführer der FS Frankensolar International GmbH.

Weitere News und Infos zum Thema:


© IWR, 2014