17.01.2012, 14:38 Uhr

Forscher sollen Kartoffel als Energiepflanze optimieren

Sanitz - Ein dreijähriges, von der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR) gefördertes Forschungsvorhaben soll das züchterische Potenzial von Stärkekartoffeln verbessern, um sie als erneuerbare Energieträger wettbewerbsfähig zu machen. Projektpartner sind neben dem Julius Kühn-Institut (JKI) das Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK) sowie ein Kartoffelsaatzuchtunternehmen. Kartoffeln können als Substrat in Biogasanlagen zur Energiegewinnung große Vorteile aufweisen. So lockern sie die zurzeit stark maislastigen Fruchtfolgen auf.

Ziel des Verbundprojektes ist es, Kartoffeln zu erhalten, die sehr hohe Stärkegehalte mit einer dauerhaften Widerstandsfähigkeit gegen die am meisten gefürchtete Kartoffelkrankheit, die Kraut- und Knollenfäule, vereinen. „Mit den daraus gezüchteten optimal angepassten Sorten kann die Kartoffel mit Mais und anderen Substraten konkurrieren“, so Dr. Thilo Hammann vom Julius Kühn-Institut. Unter den vorherrschenden Klima- und Bodenbedingungen Nordwesteuropas liefert die Kartoffel die höchsten Erträge an nutzbaren Kohlenhydraten. Gerade auf weniger guten Böden ist sie dem Mais oder der Zuckerrübe ebenbürtig, wenn nicht gar überlegen.

Als Energiepflanze benötigen Kartoffeln andere Eigenschaften als Stärke- oder Speisekartoffeln. Am JKI-Standort Groß Lüsewitz werden daher aktuelle Sortenzuchtstämme mit Kartoffelklonen aus dem JKI-Prebreeding-Programm gekreuzt, die eine hohe quantitative Widerstandsfähigkeit gegen den Erreger der Kraut- und Knollenfäule aufweisen. Des Weiteren wird auch das Lagerungsverhalten ausgewählter Stärkesorten erfasst.

Bioenergie


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