Greenpeace: Kernkraft-Ausstieg kostet Konzerne Milliarden
Hamburg – Nach Angaben der Umweltorganisation Greenpeace würden im Falle eines vorzeitigen Ausstiegs aus der Kernenergie den Energiekonzernen RWE, Eon, EnBW und Vattenfall enorme Gewinne verloren gehen. Bei dem von Greenpeace geforderten Ausstieg bis 2015 würden den Konzernen nach Berechnungen der Umweltschutzorganisation rund 75 Milliarden Euro gegenüber der beschlossenen Laufzeitverlängerung entgehen. Bei einer Abschaltung im Jahr 2020 wären es etwa 60 Milliarden Euro. Im Falle eines endgültigen Abschaltens der sieben ältesten Reaktoren und des derzeit stillgelegten KKW Krümmel würden den Konzernen 25 Milliarden Euro entgehen. Für die restlichen neun Kernkraftwerke belaufe sich der ausbleibende Gewinn bei einem Ausstieg bis 2015 auf etwa 50 Milliarden Euro.
Greenpeace forderte Bundeskanzlerin Angela Merkel auf, ein Energiekonzept mit klar definierten Abschaltdaten für alle Nuklearanlagen in Deutschland vorzulegen und sich vom System der Strommengenberechnung zu verabschieden. Tobias Riedel von Greenpeace dazu: "Wir brauchen klare und gesetzlich festgeschriebene Abschaltdaten für die Atommeiler. Nur so wird es Planungssicherheit für die Energiebranche und die deutsche Wirtschaft geben. Darüber hinaus erhöht sich die gesellschaftliche Akzeptanz für eine mögliche Energiewende".
© IWR, 2011