15.10.2013, 10:03 Uhr

Greenpeace-Studie enthüllt: „Schmutzige Kraftwerke werden zu Gewinnern der Energiewende“

Hamburg – Laut einer Studie von Energy Brainpool, welche von Greenpeace in Auftrag gegeben wurde, profitieren atomare und fossile Kraftwerke massiv vom Erneuerbare-Energien-Gesetz. Durch die EEG-Umlage konnten sie 2012 ihre Gewinne um 775,4 Millionen Euro erhöhen.

In der Debatte um die Kosten der Energiewende werden die Erneuerbaren häufig als Preistreiber dargestellt. Tatsächlich steigen die Stromkosten für Verbraucher, besonders durch die EEG-Umlage, rasant. Wie Greenpeace am Montag anhand der Studie verdeutlichte, werden mit der steigenden EEG-Umlage nicht nur die Erneuerbaren gefördert. Stattdessen bietet sich so auch für konventionelle Kraftwerke ein neues, lukratives Geschäftsmodell: Die Betreiber können Strom an der Börse günstiger kaufen als sie ihn selbst produzieren könnten. Den günstigen Strom verkaufen sie dann weiter, ohne den Preisvorteil an die Endkunden weiterzugeben. „Konventionelle Kraftwerke werden in Zukunft sogar noch stärker von erneuerbarem Strom auf den Elektrizitätsmärkten profitieren“, ist Thorsten Lenk von Energy Brainpool überzeugt.

Studie: Konventionelle Kraftwerke sollten abgeschaltet werden

Durch die Stromproduktion aus Erneuerbaren Energien sinken die Handelspreise für Strom an der Börse. Dieses Phänomen wird in der Energiewirtschaft als Merit-Order-Effekt bezeichnet. In der jüngeren Vergangenheit äußerten Kritiker allerdings die These, dass die konventionellen Kraftwerke durch diese Preisdifferenzen zwischen Termin- und Spotmarkt unter bestimmten Umständen profitieren und ihre Gewinne signifikant erhöhen könnten. Die Studie bestätigt diese These nun. Als eine Möglichkeit, mit dem Problem umzugehen, nennt die Studie das schnellere Abschalten von Atom- und Kohlekraftwerken.

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