Klimakonferenz in Kopenhagen auf der Kippe – Merkel appelliert an Staatengemeinschaft
Münster / Kopenhagen - Mit der Beteiligung der Regierungschefs tritt die Klimakonferenz in Kopenhagen in die letzte, heiße Phase. Dass dabei noch eine Einigung auf ein neues Weltklimaabkommen erzielt werden kann, erscheint angesichts der stockenden Verhandlungen und der aktuellen Entwicklungen fraglich.
Medienberichten zufolge hat die gastgebende dänische Seite mittlerweile die Zielsetzung aufgegeben, ein umfassendes Klimaabkommen zu verabschieden. Grund sei v.a. der Widerstand der Entwicklungs- und Schwellenländer (G77-Staaten), wobei insbesondere China und Brasilien zu den Bremsern zu zählen seien. Alle Versuche, Kompromisse und Verhandlungsfortschritte zu erzielen, seien bislang an der ablehnenden Haltung der G77-Gruppe gescheitert. In der Nacht waren alle Verhandlungen ohne Ergebnis abgebrochen worden.
Bundeskanzlerin Angela Merkel warnte im Bundestag vor ihrer Abreise nach Kopenhagen in einer Regierungserklärung vor einem Scheitern der Konferenz und appellierte an die Staaten, den Gipfel erfolgreich zu beenden. „Die Nachrichten, die uns erreichen, sind nicht gut. Es ist im Augenblick kein vernünftiger Verhandlungsprozess in Sicht. Aber ich hoffe natürlich, dass die Anwesenheit von über 100 Staats- und Regierungschefs doch der ganzen Veranstaltung den Impuls gibt, der notwendig ist. Denn ich glaube, diese Kopenhagener Konferenz ist der herausragende Prüfstein dafür, ob es uns gelingen wird, einen neuen Pfad der globalen Entwicklung, einen überzeugenden Kurs der Nachhaltigkeit einzuschlagen“, so Merkel. „Wenn es uns nicht gelingt, die Erwärmung auf 2 Grad zu begrenzen, dann werden die Kosten für die eintretenden Schäden um ein Vielfaches höher sein, als das, was wir mit einer Änderung unserer Lebensweise jetzt erreichen können, so Merkel weiter.
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