26.04.2010, 11:36 Uhr

Konsortium will Ökostrom als Erdgas speichern

Stuttgart – Ein deutsch-österreichische Konsortium berichtet über Erfolge bei der Umwandlung von Strom in ein Erdgassubstitut. So könne künftig Überschussstrom etwa aus Windkraft und Photovoltaik gespeichert und in der vorhandenen Erdgasinfrastruktur genutzt werden. Bisher fehle es an gut integrierbaren Stromspeichern für den fluktuierend anfallenden Ökostrom. Im Projekt werde Strom mit Hilfe eines neuen Verfahrens in synthetisches Erdgas umgewandelt. Das Verfahren wurde vom Zentrum für Sonnenenergieund Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) in Kooperation mit dem Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik IWES entwickelt. Derzeit bereite das österreichische Partnerunternehmen Solar Fuel Technology die industrielle Umsetzung vor. Eine im Auftrag von Solar Fuel in Stuttgart errichtete Demonstrationsanlage läuft nach Angaben der Projektpartner bereits erfolgreich. Ab 2012 soll eine deutlich größere Anlage im zweistelligen Megawattbereich entstehen.

Das Verfahren zur Erdgasherstellung kombiniere erstmals die Technologien Wasserstoff-Elektrolyse und Methanisierung. Die Demonstrationsanlage spalte aus überschüssigem erneuerbarem Strom Wasser per Elektrolyse. Dabei entstehen Wasserstoff und Sauerstoff. Durch eine chemische Reaktion des Wasserstoffs mit Kohlendioxid entsteht dann Methan, synthetisches Erdgas. Das Speicherreservoir des sich durch Deutschland erstreckenden Erdgasnetzes sei groß: Es betrage über 200 Terawattstunden - der Verbrauch von mehreren Monaten. Das Stromnetz verfüge nur über 0,04 Terawattstunden. Die Integration in die Infrastruktur sei dabei einfach: Das Erdgassubstitut könne wie herkömmliches Erdgas in Versorgungsnetz, Pipelines und Speicher eingespeist werden, um dann Erdgasautos anzutreiben oder Erdgasheizungen anzufeuern.

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