17.09.2013, 16:41 Uhr

Netzagentur: Reservekraftwerke mit 2.540 MW Leistung für den Winter benötigt

Bonn - Im kommenden Winter werden Reservekraftwerke mit einer Leistung von 2.540 Megawatt (MW) benötigt. Davon ist ein Großteil bereits gesichert. Für die restlichen Kapazitäten läuft jetzt ein Bewerbungsverfahren.

"Die Analysen, die die Übertragungsnetzbetreiber der Bundesnetzagentur vorgelegt haben, zeigen, dass konventionelle Kraftwerksleistung in ähnlicher Höhe wie im vergangenen Winter vorgehalten werden muss, um einen sicheren und zuverlässigen Netzbetrieb zu gewährleisten“, sagte Netzagentur-Chef Jochen Homann laut Pressemitteilung vom Montag. Durch bestehende vertragliche Bindungen aus dem Vorjahr sind bereits 2.022 MW gesichert. "Zur Ermittlung des Reservebedarfs wurden insbesondere technische Bedarfsanalysen durchgeführt und mögliche Ausfallszenarien für den kommenden Winter betrachtet."

Das Vorhalten von Kraftwerksleistung dient laut Netzagentur zur Behebung von kritischen Situationen im Übertragungsnetz, die durch eine erhöhte Einspeisung aus erneuerbaren Energien und dem Abschalten von konventionellen Kraftwerken entstehen. Die Reservekraftwerke sollen in extremen Netzsituationen zur Verfügung stehen. Sie sind eine zusätzliche Absicherung, wenn das Redispatchpotenzial sämtlicher am Markt befindlicher Kraftwerke ausgeschöpft ist.

518 MW werden noch gesucht

Die Bestätigung des Bedarfs an Reservekraftwerken stellt den ersten Schritt des in der Reservekraftwerksverordnung vorgesehenen Prozesses zur Sicherung von konventioneller Kraftwerksleistung für den kommenden Winter dar. Die Netzagentur hat die ausstehenden 518 MW an Erzeugungskapazität für die Netzreserve festgestellt. Dieser wird durch die Übertragungsnetzbetreiber im Rahmen eines Interessensbekundungsverfahrens vertraglich gesichert. Das Verfahren dafür ist jetzt angelaufen, Bewerbungen werden bis zum 01. Oktober entgegen genommen.

Insgesamt beträgt der von den vier Übertragungsnetzbetreibern berechnete und von der Bundesnetzagentur geprüfte und bestätigte Bedarf an Netzreserve für den kommenden Winter 2.540 MW. Davon haben die Unternehmen in Absprache mit der Regulierungsbehörde zum vergangenen Winter bereits 2.022 MW längerfristig vertraglich gesichert: 1.822 MW hat Tennet kontrahiert (Irsching 3 und Staudinger 4 in Süddeutschland sowie Netzreserve aus Österreich), weitere 200 MW werden von TransnetBW (GKM3) gestellt.

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