Q1 2014: Erneuerbare drängen fossile Energien zurück
Berlin/Köln - In den ersten drei Monaten 2014 war Energieverbrauch in Deutschland fast zehn Prozent niedriger als im selben Zeitraum des Vorjahres. Während dabei alle fossilen Energieträger weniger zur Energieversorgung beigetragen haben als im Vorjahr, steigt die Energiemenge aus Sonne, Wind, Wasser und Biomasse an.
Wie die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AG Energiebilanzen) mitteilt, hat nicht nur die milde Witterung der ersten drei Monate zu dem ungewöhnlich starken Rückgang des Energieverbrauchs beigetragen. Zudem müsse der statistische Effekt der außergewöhnlichen Kälteperiode des Vorjahres berücksichtigt werden, so die Statistiker. Insgesamt betrug der Energieverbrauch in Deutschland im Zeitraum Januar bis März 2014 rund 3.570 Petajoule (PJ).
Energieverbrauch sinkt wegen milder Witterung und trotz wirtschaftlichem Aufschwung
Nach der von der AG Energiebilanzen durchgeführten rechnerischen Bereinigung des Temperatureinflusses und anderer Sonderfaktoren ergibt sich für den Energieverbrauch im ersten Quartal 2014 ein Rückgang von etwa 1 bis 1,5 Prozent. Die Entwicklung des aktuellen Energieverbrauchs steht dabei im Gegensatz zur Zunahme der wirtschaftlichen Leistung. Die Konjunktur zog im ersten Quartal um 2,5 Prozent gegenüber den ersten drei Monaten des Vorjahres an. Zum einen wirkt sich auch hier die mildere Witterung positiv aus. Zum anderen gab es in einigen besonders stromintensiven Wirtschaftszweigen eine eher verhaltene Entwicklung, so die AG Energiebilanzen.
Erneuerbare legen als einzige zu
Während sämtliche fossile Energieträger absolut gesehen weniger zur Energieversorgung beigetragen haben als noch im Startquartal 2013, steigen auch die absoluten Zahlen bei den erneuerbaren Energien. Die Nutzung erneuerbarer Energien stieg in den ersten drei Monaten um 0,5 Prozent an. Den gesunkenen Beiträgen der Biomasse zur Wärmebereitstellung und der Wasserkraft (ohne Pumpspeicher) standen höhere Beiträge der Windenergie und der Photovoltaik gegenüber.
Starker Rückgang bei Erdgas und Steinkohle
Besonders stark war der Rückgang beim Erdgas. Der Erdgasverbrauch sank im ersten Quartal um 24 Prozent. Hauptursache war der extreme Witterungsverlauf, daneben trugen zu dieser Entwicklung der leichte Produktionsrückgang in der chemischen Grundstoffindustrie sowie ein weiterer Rückgang des Einsatzes von Erdgas in den Kraftwerken bei. Der Verbrauch von Steinkohle nahm ebenfalls deutlich ab und lag um knapp elf Prozent unter dem des Vorjahres. Während sich die Lieferungen an die Eisen- und Stahlindustrie um nicht ganz acht Prozent erhöht haben, verminderte sich der Einsatz in Kraftwerken um mehr als 16 Prozent infolge der hohen Verfügbarkeit erneuerbarer Energien in der Stromerzeugung im Zuge der außergewöhnlichen Wetterbedingungen. Der Mineralölverbrauch blieb im ersten Quartal 2014 insgesamt nahezu stabil (-0,1 Prozent). Der Verbrauch an Braunkohle verminderte sich um vier Prozent infolge geringerer Lieferungen an die Kraftwerke. Die Kernenergie verzeichnete ebenfalls einen Rückgang um vier Prozent.
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