Radaranlagen blockieren Ausbau der Windenergie
Berlin - Nach einer Mitgliederbefragung des Bundesverbands WindEnergie e.V. (BWE) liegen deutschlandweit Windprojekte mit einer Gesamtleistung von 3.500 Megawatt (MW) auf Eis. Grund dafür sei das Veto der zivilen und militärischen Luftfahrtbehörden.
Das größte Problem stellen laut BWE-Geschäftsführer Henning Dettmer die 15-km- Schutzbereiche um sogenannte Drehfunkfeuer der zivilen Luftfahrt dar. Dabei handelt es sich um Sendeanlagen von Ultrakurzwellen, die in der Luftfahrt der Navigation dienen. 1.700 MW Windleistung werden allein durch diese Einrichtungen verhindert.
Fünf Milliarden Euro Investitionen versperrt
Das Bundesaufsichtsamt für Flugsicherung (BaF) untersagte in vielen Fällen nachträglich die Zustimmung zu unlängst ausgewiesenen Wind-Eignungsgebieten. Dabei verärgert die Windpark-Projektierer besonders, dass durch die Ausweitung der Schutzzone um Drehfunkfeuer von drei auf 15 km im Jahr 2009 erteilte Baugenehmigungen zurückgezogen wurden. Bereits getätigte Investitionen könnten sich als versenkt herausstellen, sollte keine Einigung zwischen den Parteien stattfinden. Dettmer spricht in diesem Zusammenhang von rund fünf Milliarden Euro verhinderten Investitionen.
Auch fordert der BWE das Bundesverkehrsministerium zur Zusammenarbeit in der Debatte auf. „Mit der Bundeswehr klappt das bereits. Wir wollen gemeinsame sinnvolle Lösungen erarbeiten, die praktischen Wert haben, und keine künstlich technokratischen Gefährdungslagen konstruieren. Die Energiewende betrifft alle Ministerien“, so Dettmer.
© IWR, 2013