04.12.2015, 13:05 Uhr

RENIXX knickt ein: Goldwind, EDP Renovaveis und Enel GP schwach – Nordex mit Auftrag und Analystenlob

Münster – Der RENIXX World fällt am Freitagvormittag deutlich zurück und baut damit die Verluste vom Vortag weiter aus. Am Freitagmittag steht für den globalen Aktienindex für erneuerbare Energien ein Kursminus von 2,1 Prozent auf 469,19 Punkte zu Buche. Zu den wenigen Gewinnern zählt unter anderem die Nordex-Aktie.

Am Donnerstag war der RENIXX um ein halbes Prozent gesunken. Nun beschleunigt der Index die Abwärtsbewegung. Immerhin hat sich der RENIXX vom Tagestief bei 466 Punkten wieder ein wenig erholt. Der DAX gibt um 0,2 Prozent auf 10.763 Punkte vergleichsweise geringfügig nach. Es wirken noch die geldpolitischen Entscheidungen der Europäischen Zentralbank vom Vortag nach. Der Eurokurs, der am Donnerstag kräftig gestiegen war, gibt heute bislang um ein halbes Prozent auf 1,088 US-Dollar nach. Die Feinunze Gold verteuert sich um 0,8 Prozent auf 1.062 US-Dollar.

EDPR schwach trotz Dealmit Bloomberg

Im RENIXX stellen sich für die Aktie von Goldwind (-3,8 Prozent, 1,56 Euro), EDP Renovaveis (-2,2 Prozent, 6,39 Euro), China Singyes (-2,0 Prozent, 0,637 Euro) und Enel Green Power (-1,8 Prozent, 1,93 Euro) die größten Kursverluste ein. Dabei hat der spanische Regenerativ-Energieversorger EDP Renovaveis (EDPR) ein Abkommen mit Bloomberg zu Versorgung mit sauberer Energie abgeschlossen. Es geht um 20 Megawatt Leistung eines Windparks im US-Bundesstaat New York, mit dem Bloomberg den Energiebedarf der Büros in New York City decken will. Zu den Gewinnern gehören vor allem Solarcity (+3,0 Prozent, 33,70 Euro) und Nordex (+2,4 Prozent, 32,20 Euro). Die Aktie des deutschen Windenergieanlagen-Herstellers Nordex wurde in dieser Woche von drei Analysten zum Kauf empfohlen. Zudem hat Nordex über neue Aufträge zur Errichtung von Windparks in Großbritannien berichtet.

Infineon, VW und RWE führen DAX-Gewinnerliste an

Im DAX heißen die größten Verlierer am Freitagmittag Deutsche Telekom (-1,0 Prozent, 16,23 Euro) und Fresenius (-1,0 Prozent, 64,66 Euro). Gefragt sind hingegen die Wertpapiere von Infineon (+2,5 Prozent, 13,72 Euro), VW (+1,8 Prozent, 127,5 Euro) und RWE (+1,7 Prozent, 12,23 Euro). Für das Wertpapier des Essener Versorgers RWE haben die Analysten von Exane BNP Paribas die Bewertung mit dem Votum "neutral" und einem Kursziel von 13,50 Euro wieder aufgenommen. Die alten Probleme der europäischen Versorger werden auch im neuen Jahr dominieren: Ein Überangebot an Strom, Gas und Kohle sowie der zunehmende Wettbewerb im Verarbeitungsgeschäft, so die Analysten.

Ölpreise steigen

Die Preise für Rohöl können am Freitagvormittag zwar zulegen, bewegen sich zum Ende der Woche aber weiter auf äußerst niedrigem Niveau. Das Fass der US-Sorte WTI legt bislang um knapp 1,3 Prozent auf etwa 41,70 US-Dollar zu. Die Nordseesorte Brent klettert um rund 1,4 Prozent auf etwa 44,50 US-Dollar je Barrel. Auch Heizöl ist weiterhin relativ günstig, der Liter kostet unverändert 51,0 Cent (inkl. MwSt., bei Abnahme von 3.000 Litern). An den deutschen Tankstellen haben sich die Preise gestern entspannt: Der Dieselpreis hat sich im Bundesdurchschnitt um knapp 0,9 Prozent auf 1,09 Euro pro Liter verbilligt und der Preis für einen Liter Super E10 gab um etwa 0,5 Prozent auf 1,29 Euro nach.

Deutscher Strompreis fällt

Der Preis an der Strombörse EEX im Day-ahead-Handel für die Lieferung am morgigen Samstag fällt für das Marktgebiet Deutschland. Der Strompreis in Deutschland sinkt um etwa 23,5 Prozent auf etwa 2,35 Cent die Kilowattstunde (kWh). In Frankreich bleibt der Preis mit 3,71 Cent die kWh dagegen stabil (-1,0 Prozent). Damit kostet französischer Strom nun rd. 58 Prozent mehr als sein deutsches Pendant. Der Preis für ein CO2-Zertifikat, das zur Emission einer Tonne CO2 in der EU berechtigt, kostet derzeit etwa 8,60 Euro, das sind rund 0,2 Prozent mehr als noch am Vortag.

Wind- und Solaranlagen stemmen ein Drittel der Stromnachfrage am Mittag

Am heutigen Freitag liefern die Photovoltaik- und Windenergieanlagen zur verbrauchsstarken Mittagszeit in Deutschland Strom mit einer Leistung von zusammen 25.100 Megawatt (MW). Das entspricht etwa 34 Prozent der deutschen Stromerzeugung. Mit etwa 21.200 MW stellt die Windenergie davon den Löwenanteil, die Solarenergie kommt im Dezemberwetter immerhin noch auf 3.900 MW. Die konventionellen Kraftwerke liefern am Mittag Strom mit einer Leistung von 48.100 MW. Die Daten der EEX beziehen sich dabei nur auf Kraftwerke ab einer Größe von 100 MW.

Quelle: IWR Online

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