RWE Innogy muss Mittelfrist-Ziele überdenken
Essen – Die für den Ausbau der erneuerbaren Energien zuständige RWE-Tochter RWE Innogy muss nach Aussage ihres vorsitzenden Geschäftsführers Hans Bünting die mittelfristigen Gewinnziele überdenken. Wie Bünting Medienberichten zufolge gegenüber Journalisten erklärte, seien Verzögerungen bei der Netzanbindung von Offshore-Windparks und europaweit sinkende Strompreise der Grund dafür, dass das bisherige Ziel eines operativen Ergebnisses von rund 500 Mio. Euro für das Jahr 2014 auf dem Prüfstand komme. Wie Bünting sagte, sei der Zeitrahmen möglicherweise nicht mehr zu halten.
Neue Anlagen und gutes Energie-Wetter: Positive Bilanz für 2012
Mit dem Jahr 2012 zeigte sich RWE Innogy hingegen zufrieden und werde voraussichtlich das Ziel eines operativen Gewinns auf dem Vorjahresniveau von 181 Mio. Euro erreichen. Die Tendenz aus den ersten drei Quartalen 2012 habe sich im vierten Quartal fortgesetzt, so der Chef der RWE-Tochter. Man gehe davon aus, den Umsatz deutlich gesteigert zu haben. Das Wachstum basiere auf der Inbetriebnahme von neuen Erzeugungsanlagen und positiven Wettereffekten. Insbesondere bei der Wind- und Wasserausbeute sei 2012 ein gutes Jahr gewesen.
EEG ist dringend reformbedürftig
Bünting ist den Berichten zufolge auch auf die Diskussion um das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) eingegangen. Dieses sei dringend reformbedürftig und in der aktuellen Form weder volkswirtschaftlich noch politisch haltbar, so der Geschäftsführer. Bünting warnte davor, dass die erneuerbare Energien angesichts stetig steigender Kosten an Akzeptanz verlieren. Wegen der bevorstehenden Bundestagswahl sei jedoch zu befürchten, dass es in den nächsten Monaten zu keinen politischen Entscheidungen mehr komme.
© IWR, 2013