RWE liefert grünen Wasserstoff an Total Raffinerie in Leuna

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Essen – Die Umstellung der deutschen Wirtschaft auf grünen Wasserstoff erfolgt Schritt für Schritt. Jetzt haben sich RWE und Total Energies auf den Wasserstoffbezug für eine Raffinerie in Sachsen-Anhalt geeinigt. Die Vereinbarung hat Signalcharakter für den Wasserstoffhochlauf in Deutschland.
Der Energieversorger RWE baut den Standort Lingen zum großen Produktionsstandort für grünen Wasserstoff aus. Total Energies und RWE haben sich nun erstmals auf Konditionen für den Bezug von grünem Wasserstoff über einen Zeitraum von 15 Jahren geeinigt.
Grüner Wasserstoff: Total Energies und RWE vereinbaren langfristigen Liefervertrag
Total Energies benötigt erhebliche Mengen grünen Wasserstoffs, um ihre Raffinerien in Europa zu dekarbonisieren. Dafür hat das Unternehmen europaweit 500.000 Tonnen pro Jahr ausgeschrieben. Einen Teil davon liefert in Zukunft der Energieversorger RWE von seinem Wasserstoff-Standort Lingen, die Total-Raffinerie in Leuna wird ein wichtiger Großkunde für RWEs Elektrolyse. Ab 2030 liefert RWE dann rund 30.000 Tonnen grünen Wasserstoff pro Jahr. Damit spart die Raffinerie jährlich 300.000 Tonnen CO2 ein.
Markus Krebber, CEO RWE AG: „Wir sind stolz darauf, mit Total Energies in Deutschland den ersten langfristigen Abnahmevertrag für grünen Wasserstoff in dieser Größenordnung abgeschlossen zu haben. Sechs Monate nach der Investitionsentscheidung für den Bau unserer 300-Megawatt-Elektrolyse in Lingen haben wir mit Total Energies einen wichtigen Ankerkunden gesichert. Das zeigt, dass Wasserstoff mit den richtigen Anreizen für Abnehmer funktioniert.“
RWE liefert grünen Wasserstoff in Kombination mit Speicher in Gronau-Epe
RWE betreibt ihre Elektrolyseure mit Strom aus regenerativen Energiequellen. Nach EU-Recht dürfen diese Elektrolyseure nur mit grünem Strom betrieben werden, der in derselben Stunde wie der Wasserstoff erzeugt wurde. Um auch in sonnen- und windarmen Zeiten zuverlässig den vertraglich zugesagten Wasserstoff liefern zu können, nutzt RWE Generation gebuchte Kapazitäten des Wasserstoffspeichers in Gronau-Epe. Diesen plant ein Tochterunternehmen der RWE, die RWE Gas Storage West, im Jahr 2027 in Betrieb zu nehmen.
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Über das Wasserstoff-Kernnetz in Deutschland
Die deutsche Wirtschaft benötigt in Zukunft für die Transformation und Dekarbonisierung erhebliche Mengen an grünem Wasserstoff. Für den Transport investiert Deutschland in die Wasserstoff-Infrastruktur. So entsteht derzeit das Wasserstoff-Kernnetz, ein Pipelinenetz für die Lieferung von grünem Wasserstoff. Das am Ende mehr als 9.000 Kilometer lange Startnetz soll schrittweise durch Umwidmung von Gasleitungen und teilweisen Pipelineneubau zwischen 2025 und 2032 in Betrieb gehen.
Quelle: IWR Online
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