16.02.2011, 17:26 Uhr

Shell erwartet drastischen Anstieg des weltweiten Energiebedarfs

Hamburg, London / Großbritannien - Der Mineralölkonzern Shell hat einen Bericht veröffentlicht, in dem Zukunftsszenarien zur weltweiten Entwicklung der Energieversorgung, -nutzung und -nachfrage beschrieben werden. Shell sieht in den nächsten vier Jahrzehnten grundlegende Veränderungen auf die weltweite Energieversorgung zukommen und erwartet unbeständige Entwicklungsphasen mit verstärkten konjunkturellen Schwankungen.

Die Autoren der Studie gehen davon aus, dass der Rohstoff- und Energiebedarf in Schwellenländern wie China und Indien weiter steigen und für angespannte Märkte sorgen wird. Die Folge seien weiter steigende Energie-Preise Schwankungen auf den Märkten. Schwellenländer einschließlich der bevölkerungsreichen Länder China und Indien würden mit dem verstärkten Ausbau von Industrie, Städten, Infrastruktur und Transportwesen in die energieintensivste Phase ihrer Wirtschaftsentwicklung eintreten. Die höhere Nachfrage werde zwar dazu führen, dass regenerative Energien und eine effizientere Energienutzung weiter an Bedeutung gewinnen werden. Das allein werde nicht reichen, um die erhöhte Nachfrage zu decken. Der weltweite Energiebedarf könnte im Jahr 2050 drei Mal so hoch sein wie im Jahr 2000, wenn die Entwicklung in den Schwellenländern nach historischen Entwicklungsmustern verlaufe.

Shell weist daraufhin, dass die politischen Entscheidungen in den nächsten fünf Jahren die Weichen für die Investitionen in den nächsten zehn Jahren stellen, die ihrerseits wiederum die weltweite Energielandschaft bis 2050 entscheidend prägen werden. Im Hinblick auf die Entwicklung der CO2-Emissionen werde es angesichts der zu erwartenden Entwicklung zunehmend schwieriger, die CO2 Konzentration in der Atmosphäre auf einem verantwortungsvollen Maß zu halten.

Die weltweite Wirtschaftskrise sei mit einer geopolitischen und wirtschaftlichen Machtverschiebung von Westen nach Osten einhergegangen. Diese Verschiebung wird aus Sicht von Shell das weltweite wirtschaftliche und politische System verändern. Aufstrebende Mächte machten zunehmend ihre nationalen Interessen geltend. Dieser Prozess unterhöhle die globalen Mechanismen der kollektiven Sicherheit, so Shell weiter.

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