27.03.2014, 11:24 Uhr

SMA legt erwartet schwaches Ergebnis vor und investiert für die Zukunft

Niestetal – Die Zahlen des deutschen Herstellers von Solarwechselrichtern SMA fallen wie erwartet schwach aus: Absatz und Umsatz sind 2013 eingebrochen. Erstmals musste ein hoher Jahresfehlbetrag ausgewiesen werden. Doch das Unternehmen bereitet sich mit unverändert hohen Investitionen auf die weitere Zukunft vor.

SMA hat im Geschäftsjahr 2013 Solar-Wechselrichter mit einer Leistung von 5.400 Megawatt (- 25 Prozent, 2012: 7.200 MW) verkauft. Damit konnte zwar nach Angaben des Unternehmens die Weltmarktführerschaft verteidigt werden, doch die Marktanteile sinken. Bei einer weltweiten Nachfrage nach Solarstromsystemen 2013 von gut 40.000 Megawatt (GW) liegt dieser rechnerisch bei 13,5 Prozent. Für das Jahr 2008, als die Solarleistung zum allergrößten Teil noch im deutschen Markt installiert wurde, hatte SMA einen Weltmarktanteil von 38 Prozent erreicht. Die Aktie gibt im Handel am Donnerstag bislang kräftig nach (-7,2 Prozent, 42,08 Euro, Stand 10:33 Uhr).

Eintrittsbarrieren in China und Japan hoch

Doch die Märkte haben sich verschoben. Rund die Hälfte der 2013 weltweit neu installierten Photovoltaikleistung entfällt allein auf die Märkte China und Japan. 2012 vereinten Japan und China noch rund 20 Prozent des Weltmarkts auf sich. Der europäische Markt hat sich halbiert. Als Spezialist für PV-Systemtechnik ist SMA nach eigener Aussage von der starken regionalen Nachfrageverschiebung besonders betroffen. Bedingt durch den starken Nachfragerückgang in Europa sowie einem hohen Preisdruck ist auch der Umsatz von SMA um gut 36 Prozent auf 932,5 Mio. Euro (2012: 1,5 Mrd. Euro) gesunken. Die Umsatzerlöse liegen in der vom Vorstand prognostizierten Umsatzrange (0,9 bis 1,0 Mrd. Euro). Der Auslandsanteil erhöhte sich auf 71 Prozent (2012: 56 Prozent). SMA habe in so kurzer Zeit den Nachfrageeinbruch in Europa nicht durch die seit vielen Jahren verfolgte Internationalisierung kompensieren können. Insbesondere in den Wachstumsmärkten China und Japan, die hohe Eintrittsbarrieren aufweisen würden, stehe SMA noch am Anfang der Markterschließung.

Rote Zahlen

Das operative Ergebnis vor Steuern und Zinsen (EBIT) betrug 2013 –89,1 Mio. Euro (2012: +102,2 Mio. Euro). Die EBIT-Marge lag bei –9,6 Prozent (2012: 7,0 Prozent). Im operativen Ergebnis sind Sondereffekte für Wertberichtigungen auf Forderungen und Vorräte von 41 Mio. Euro, für die im August 2013 begonnenen Personalmaßnahmen von 25,1 Mio. Euro sowie für Anlaufverluste bei der chinesischen Tochtergesellschaft Zeversolar von 15 Mio. Euro enthalten. Das Konzernergebnis belief sich im Berichtszeitraum auf –66,9 Mio. Euro (2012: 75,1 Mio. Euro).

Für die Zukunft: Zeversolar-Akquise, Danfos-Einstieg und hohe Produkt-Investitionen

SMA-Vorstandssprecher Pierre-Pascal Urbon erklärte zu den Zahlen: „Zum ersten Mal in der Unternehmensgeschichte mussten wir aufgrund des dramatischen Markteinbruchs in Europa einen hohen Jahresfehlbetrag verbuchen. Der SMA Vorstand hat trotz dieser schwierigen Situation nicht die Investitionen in die Technologieentwicklung reduziert. Die Ausgaben für die Entwicklung zukünftiger Produkte lagen erneut bei über 100 Mio. Euro, weil wir nur so unsere technologische Führerschaft in einem hart umkämpften Markt verteidigen können. Außerdem haben wir unsere globale Präsenz durch neue Gesellschaften im Ausland und die Akquisition des chinesischen Wechselrichter-Herstellers Zeversolar erhöht. Damit wir unsere Wettbewerbsfähigkeit mittelfristig weiter verbessern können, strebt SMA eine strategische Partnerschaft mit Danfoss an. Insgesamt können wir mit dem finanziellen Ergebnis natürlich nicht zufrieden sein. Wir sind aber überzeugt, dass wir die strategischen Weichen für eine nachhaltige Ergebnisverbesserung gestellt haben.“

Negatives EBIT auch für Q1 2014 ertwartet

Für das erste Quartal 2014 erwartet der SMA Vorstand in einem weiterhin schwierigen Marktumfeld einen Umsatz von 170 Mio. Euro bis 200 Mio. Euro (Q1 2013: 212 Mio. Euro). Der Rückgang im Vergleich zum Vorjahr ist insbesondere auf das Projektgeschäft zurückzuführen. SMA wird im ersten Quartal voraussichtlich ein negatives operatives Ergebnis (EBIT) von -20 Mio. Euro bis –25 Mio. Euro (2012: –8 Mio. Euro) erwirtschaften. Der SMA-Vorstand bestätigt die erstmals im November 2013 veröffentlichte Umsatz- und Ergebnisprognose für das Gesamtjahr 2014. Diese sieht einen Umsatz von 1,0bis 1,3 Mrd. Euro und im besten Fall ein operatives Ergebnis von bis zu 20 Mio. Euro vor. Die Prognose setze aber ein stabiles regulatorisches Umfeld voraus, insbesondere in Europa.

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