07.11.2013, 10:56 Uhr

SMA rutscht tief in die Miesen – Neue Struktur und neue Produkte

Niestetal – Das Ergebnis des unter der Branchenkrise leidenden Solarwechselrichter-Produzenten SMA liegt in den ersten drei Quartalen 2013 deutlich hinter den Ergebnissen des Vorjahreszeitraums zurück. Unter dem Strich steht ein beträchtlicher Verlust. Trotzdem blickt das Unternehmen positiv in die Zukunft. Die Aktie des hessischen Unternehmens kann sogar zulegen (+0,6 Prozent, 32,21 Euro, Stand 10:44 Uhr).

Am Montag hatte SMA die Prognose für das Gesamtjahr 2013 gesenkt. Das Unternehmen reduzierte dabei die bislang erwartete Umsatzspanne von 0,9 Mrd. bis 1,3 Mrd. Euro auf 0,9 Mrd. Euro bis 1,0 Mrd. Euro. Darüber hinaus erwartet das Unternehmen jetzt einen Verlust zwischen 80 Mio. Euro bis 90 Mio. Euro.

Umsatz, EBIT und Konzernergebnis knicken weg

SMA teilte am Donnerstag die Ergebnisse für die ersten neun Monate 2013 mit. Das Unternehmen erwirtschaftete trotz eines Umsatzrückgangs um 41 Prozent auf 709,3 Mio. Euro (Q1-3 2012: 1,2 Mrd. Euro) ein positives Ergebnis von 26,9 Mio. Euro vor Steuern und Abschreibungen (EBITDA). Allerdings ist auch diese Kennzahl deutlich um mehr als 80 Prozent gegenüber dem Vorjahr eingeknickt (Q1-3 2012: 164,4 Mio. Euro). Das operative Ergebnis (EBIT) ist aufgrund der sinkenden Absatzentwicklung, des Preisdrucks sowie der Entwicklung bei der Unternehmenstochter Zeversolar beeinflusst auf -30,1 Mio. Euro eingebrochen. Das entspricht einer EBIT-Marge von -4,2 Prozent (Q1-3 2012: 9,7 Prozent). Das Konzernergebnis beläuft sich für die ersten neun Monate des Jarhes insgesamt auf -22,0 Mio. Euro (Vorjahreszeitraum: 81,0 Mio. Euro).

Auslandsanteil steigt - rückläufige Nachfrage aus Europa

Die stark rückläufige Nachfrage aus Europa, bedingt durch veränderte Förderbedingungen und dem Handelsstreit zwischen China und der EU, konnte SMA durch das Geschäft im außereuropäischen Ausland nur teilweise kompensieren. Insgesamt stieg der Auslandsanteil am Umsatz auf 69,3 Prozent. Im Vorjahreszeitraum betrug der Anteil 53,4 Prozent. Zu den wichtigsten Absatzmärkten für SMA zählen Nordamerika, Japan, Australien, Thailand und Großbritannien.

Neben dem steigenden Auslandsanteil sorgen auch die nach wie vor solide Nettoliquidität von 300,3 Mio. Euro (31.12.2012: 446,3 Mio. Euro) und die Eigenkapitalquote von 57,7 Prozent (31.12.2012: 61,8 Prozent) für etwas Beruhigung. Das Unternehmen ist nach eigener Auffassung weiterhin gut aufgestellt, um die weitere Entwicklung aus eigener Kraft zu finanzieren.

SMA passt sich dem Wandel im Solarmarkt mit neuen Produkten an

„SMA hat die Strukturen auf die veränderten Rahmenbedingungen am globalen Solarmarkt angepasst und sich als Spezialist für PV-Systemtechnik strategisch auf die Anforderungen der weltweiten Energiewende ausgerichtet. Bereits 2014 werden wir den Sunny Boy Smart Energy, einen Wechselrichter mit integrierter Batterie, und die ersten Produkte unserer völlig neu entwickelten Produktplattformen in den Markt einführen. Unsere Entwicklungsaktivitäten werden wir auch im nächsten Jahr konsequent fortführen, um so unsere Weltmarktführerschaft auszubauen und zur Profitabilität zurückzukehren“, erklärt SMA Vorstandssprecher Pierre-Pascal Urbon.

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