TÜV SÜD - Weltpremiere für Brennstoffzelle von Proton Motor
München/Puchheim - TÜV SÜD hat sein Brennstoffzellen-Prüfsiegel für ein neues Modul der Proton Motor Fuel Cell GmbH auf Basis der Industrienorm DIN EN 62282-2 vergeben - weltweit zum ersten Mal. Mit dem TÜV SÜD Oktagon für Brennstoffzellen werden Systeme ausgezeichnet, die besondere Anforderungen an die Sicherheit und technische Reife erfüllen. Mit der Zertifizierung des neuen flüssigkeitsgekühlten Modul PM 200 hat Proton Motor aus Puchheim bei München auch eine entscheidende Hürde auf dem Weg zur Serienproduktion genommen.
Die Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie ist in Zeiten knapper werdender fossiler Energiequellen auf dem Vormarsch. Nachteil bisher: Die Brennstoffzellenmodule wurden bisher in kleiner Stückzahl in Einzelfertigung hergestellt und waren auch deswegen sehr teuer. Mit der neuen Baureihe wird nun die automatisierte Fertigung möglich. „Der Stack PM 200 wurde insbesondere für die Serienfertigung entwickelt und im Rahmen der Standardisierung von Systemkomponenten zertifiziert. Wir haben damit sowohl auf der Brennstoffzellen- als auch auf der Systemseite entscheidende Fortschritte erzielt“, erläutert Dr. Jürgen Kraft, Entwicklungschef bei Proton Motor.
Dass in der Serienproduktion die Qualität genau so hoch ist wie bei einer Fertigung im Manufakturmaßstab, wurde nun durch die Zertifizierung des Stacks erarbeitet und sichergestellt. Dichtheitsprüfungen, Druckprüfungen, Einfrieren und Auftauen, das sind nur einige der Tests, die das neue Modul bestehen musste. „Gerade das Einfrieren bedeutet für die meisten Systeme das sichere K.o.“, erklärt Tom Elliger von TÜV SÜD Industrie Service, „der PM 200 hat aber alle diese Tests bestanden.“
Wasserstofftechnologie vielseitig anwendbar
So ausgezeichnet, kann die Produktion von Brennstoffzellen die nächsten Schritte in Richtung einer automatisierten Serienfertigung beschreiten. Einige tausend Module sollen zukünftig pro Jahr produziert werden können. Gabelstapler, Busse, Kommunalfahrzeuge, unterbrechungsfreie Stromversorgung, beispielsweise für Telekommunikationsanlagen: Das sind nur einige der Anwendungen, in denen die neue Baureihe PM 200 die benötigte Energie liefern soll. Das Modul wird in Systemen mit zwei bis 20 kW Brennstoffzellenleistung zum Einsatz kommen und zeichnet sich besonders durch seine gesteigerte Leistungsdichte, die Frostlagerfähigkeit und den automatisierungsgerechten Aufbau aus.
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