07.02.2013, 16:32 Uhr

Verbio macht weniger Umsatz und mehr Verlust

Zörbig/Leipzig - Die Verbio Vereinigte BioEnergie AG weist im 1. Halbjahr ihres Geschäftsjahres 2012/2013 (01.07. bis 31.12.2012) einen Konzernumsatz von 408,8 Mio. Euro aus. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist der Umsatz des Herstellers von Biokraftstoffen damit um rund sieben Prozent (1. Hj. 2011/2012: 439,0 Mio. Euro) gesunken. Insgesamt wurden 257.485 Tonnen Biokraftstoffe (Vorjahr: 310.922 Tonnen) produziert. Dabei hat sich innerhalb des Geschäftsjahres die Produktion an Biodiesel und Bioethanol von 116.542 Tonnen im ersten Quartal auf 140.943 Tonnen im zweiten Quartal erhöht. Die Biomethanproduktion betrug im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres 182.188 MWh und liegt damit um 42 Prozent höher als im Vorjahr (1. Hj. 2011/2012: 128.034 MWh). Belastet wurden das EBITDA und das EBIT im gesamten Berichtszeitraum durch den Preis- und Margendruck im Biodieselgeschäft und der geringeren Auslastung der Biodiesel­-Anlagen. Hinzu kommen gegenüber dem Vergleichszeitraum höhere Personalkosten und andere Aufwendungen sowie ein negatives Ergebnis aus den Warentermingeschäften in Höhe von insgesamt -2,1 Mio. Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) lag bei 8,0 Mio. Euro (1. Hj. 2011/2012: 20,3 Mio. Euro). Das Konzernbetriebsergebnis (EBIT) lag mit -5,0 Mio. Euro unter dem des Vorjahres (1. Hj. 2011/2012: 7,4 Mio. Euro). Das Periodenergebnis belief sich im abgelaufenen Halbjahr auf -8,7 Mio. Euro (1. Hj. 2011/2012: 4,5 Mio. Euro). Zum Stichtag 31. Dezember 2012 betrug die Eigenkapitalquote 48,9 Prozent. Finanzmittel stehen der Verbio in Höhe von 28,9 Mio. Euro zur Verfügung.

Weniger illegale Biodiesel-Importe aus Argentinien und Indonesien

Wie Verbio erklärte, wurde der deutsche Markt für Biodiesel im Kalenderjahr 2012 durch die Einfuhr von nicht nachhaltig erzeugtem und subventioniertem Biodiesel (aus Soja- und Palmöl) aus Argentinien und Indonesien und durch gegenüber 2011 deutlich höhere Importe von Biodiesel aus Altspeisefetten (Used Cooking Oil - UCO) stark belastet. Bei Biodiesel aus Altspeisefetten ist bekannt, dass teilweise kein reines Altspeisefett zur Herstellung verwendet wurde. Die Europäische Betrugsbehörde OLAF ermittelt derzeit gegen einen norwegischen Produzenten. Aus diesem Grunde habe das Bundesumweltministerium mit einer Verschärfung der Nachweispflichten für Biodiesel aus Altspeisefetten reagiert, die zum 1. Januar 2013 in Kraft getreten ist und bereits zu einem spürbaren Mengenrückgang geführt hat. Ende Januar 2013 hat die EU-Kommission zudem bekannt gegeben, dass alle Importe von Biodiesel aus Argentinien und Indonesien ab sofort registriert werden müssen. Bei einer positiven Entscheidung des Antidumpingverfahrens können für registrierte Mengen 90 Tage rückwirkend Strafzölle erhoben werden.

Verlässlicher Ausblick nicht möglich – mehr Palmöl

Trotz positiver Signale ist es nach wie vor schwer abzuschätzen, wie sich die strengeren Nachweispflichten für Biodiesel aus Altspeisefetten sowie das laufende Antidumpingverfahren gegen Argentinien und Indonesien auf die weitere Biodieselnachfrage auswirken werden. Daher sei es nicht möglich, einen verlässlichen Ausblick für das aktuelle Geschäftsjahr und die weitere Entwicklung zu geben.

Im Jahr 2012 sei trotz Nachhaltigkeitsverordnung mit Abstand die größte Menge an Biodiesel aus Palmöl zur Erfüllung der Deutschen bzw. Europäischen Biokraftstoffziele eingesetzt worden. Da die Verwendung von im Vergleich zu Rapsöl aus heimischer Produktion preiswerterem Palmöl eine höhere Marge gewährleistet und die Maßnahmen der Politik gegen die Verwendung von Palmöl weiterhin ausbleiben, werde Verbio in den kommenden Monaten ebenfalls verstärkt Palmöl für die Biodieselproduktion einsetzen und die Verwendung von Rapsöl weitestgehend reduzieren.

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