VKU sieht Licht und Schatten bei EU-Energieeffizienz-Richtlinie
Berlin - Im Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie hat die erste Anhörung zur neuen EU-Energieeffizienz-Richtlinie stattgefunden. Dabei ging es während des Expertentreffs vor allem um die von der Europäischen Union vorgeschlagene Stärkung der Kraft-Wärme-Kopplung, die Einführung von Energieeinsparverpflichtungen sowie um transparente Kundenabrechnungen.
Der VKU-Hauptgeschäftsführer Hans-Joachim Reck begrüßte die Pläne der EU, dem Strom aus KWK-Anlagen in den Mitgliedsstaaten einen vorrangigen oder garantierten Zugang zu den Netzen zu verschaffen. Gleichwohl merkte er kritisch an, dass eine Öffnung der Fernwärme- und Kältenetze für Dritte dem Ausbau der KWK entgegen stehe. Die vorhandenen Netze und angeschlossenen KWK-Erzeugungsanlagen seien auf den Kreis der Abnehmer abgestimmt. Eine Netzöffnung würde zum jetzigen Zeitpunkte die Effizienz bestehender KWK-Anlagen senken, so Reck.
Dem Vorschlag der EU-Kommission zu einer Verpflichtung von Energieeinsparungen stehe der VKU offen und konstruktiv gegenüber, solange die Energieeffizienz auf wettbewerbsneutraler Basis gesteigert werde. Ein Energieverpflichtungssystem für Verteilnetzbetreiber und den Vertrieb, wie von der Kommission geplant, lehne der Verband hingegen ab, sagte Reck. Die im Richtlinien-Entwurf geforderte transparente Kundenabrechnung wurde ebenfalls begrüßt. Allerdings müsse der Aufwand für die Stadtwerke in einem angemessenen Verhältnis zum tatsächlichen Kundennutzen stehen, so Reck weiter.
© IWR, 2011